zum Hauptinhalt

HINTERGRUND: Mauerreste in Groß Glienicke werden saniert

Seit zwei Wochen sind die Überreste der Berliner Mauer in Groß Glienicke eine Baustelle. Im Auftrag der Stadtverwaltung wird die unter Denkmalschutz stehende Gedenkstätte hergerichtet.

Stand:

Seit zwei Wochen sind die Überreste der Berliner Mauer in Groß Glienicke eine Baustelle. Im Auftrag der Stadtverwaltung wird die unter Denkmalschutz stehende Gedenkstätte hergerichtet. Nachdem im Frühjahr 2014 bereits Azubis des Grünflächenamtes Berlin-Spandau und Mitarbeiter des Potsdamer Grünflächenamtes den Metallzaun, der Bestandteil der Grenzanlagen war, von Unkraut und Ästen befreit hatten, stehen nun die eigentlichen Mauerreste

im Zentrum der Arbeiten. Seit dem 8. September ist eine Gartenbaufirma damit beschäftigt, die Freiflächen rund um das Denkmal anzulegen. Außerdem wird eine Gedenktafel aufgestellt. Nach Angaben des Rathauses kostet das insgesamt 43 000 Euro. Parallel werden die denkmalgeschützten erhaltenen Teile des Streckmetallzauns und die Pfosten von der Baudenkmalpflegefirma von Roland Schulze saniert. Weil sich die Grenzanlage an der Grenze zwischen Groß Glienicke und Spandau befindet, teilt sich das Potsdamer Rathaus die Kosten in Höhe von 35 000 Euro mit dem Spandauer Bezirksamt. Ziel der Sanierungsmaßnahmen ist es laut Stadtverwaltung, einen Gedenkort zu schaffen, „um Opfer zu ehren, um aus Fehlern der Vergangenheit zu lernen, um wachsam zu bleiben und die Erkenntnisse auch denen zu vermitteln, die diesen Teil der deutschen Geschichte nicht mehr erlebt haben“. Am 9. November um 15.30 Uhr soll die Groß Glienicker Mauergedenkstätte von Oberbürgermeister Jann Jakobs und dem Spandauer Bezirksbürgermeister Helmut Kleebank (beide SPD) wiedereröffnet werden.

Während die Mauerreste in Groß Glienicke damit in einen würdigen Zustand versetzt werden, bleibt die Zukunft der Mauerreste vom Bertiniweg weiterhin unklar. Um den historischen Wert der Anlage hatte es vor drei Jahren Streit gegeben, als die Stadt sie wegen des Ausbaus des Bertiniwegs abreißen und im städtischen Bauhof einlagern ließ. Ein Teil der Reste – die Pfosten – wird derzeit für die Sanierung der Groß Glienicker Mauer verwendet, der Rest bleibt vorerst im Bauhof. Ebenfalls offen ist, wann der „Bertini-Turm“, das letzte Bauwerk der früheren Wasser-Grenzübergangsstelle Nedlitz in der Bertinistraße, öffentlich zugänglich gemacht wird, wofür sich die Nachbarschaftsinitiative Neuer Garten seit einem Jahr einsetzt. Die Stadt plane an dieser Stelle einen Uferpark, sagte Jakobs. Allerdings sei die Finanzierung noch unklar. Doch auch in der Bertinistraße wird der Mauerfall gefeiert. Am 9. November um 20 Uhr soll es eine Veranstaltung mit Lagerfeuer und Musik geben. PNN

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
console.debug({ userId: "", verifiedBot: "false", botCategory: "" })