ATLAS: Mediator gesucht
Man könnte meinen, Potsdams Stadtverordnete hätten nasskalte Wohnungen, weswegen sie gern und lang im Parlament sitzen. Bis in die tiefe Nacht des Mittwochs haben sie lustvoll gestritten und sich gegenseitig die Geschäftsordnung ausgelegt.
Stand:
Man könnte meinen, Potsdams Stadtverordnete hätten nasskalte Wohnungen, weswegen sie gern und lang im Parlament sitzen. Bis in die tiefe Nacht des Mittwochs haben sie lustvoll gestritten und sich gegenseitig die Geschäftsordnung ausgelegt. Besonders Politiker der Linken haben sich dabei hervorgetan. Vor allem bei dem neuen Stadtpräsidenten Peter Schüler setzten sie an. Dieser hatte noch nicht die nötige Routine, nach andauernden Vorwürfen unterliefen ihm schließlich Fehler. Heraus kam eine nervige Endlosdiskussion, Beschlüsse für die künftige Stadtentwicklung konnten nicht mehr gefasst werden. Gezeigt hat sich vor allem, wie tief das gegenseitige Misstrauen zwischen der buntgescheckten Stadtkoalition um die SPD und der dunkelroten Opposition ist. Mit banger Erwartung kann man nun der nächsten Sitzung des Stadtparlaments am 1. März entgegensehen, wenn zu einer traditionell langen Tagesordnung noch 49 Alt-Anträge hinzukommen. Um noch eine so ausufernde Sitzung zu vermeiden, sollten sich die Parteien – vor allem Linke und SPD – vorher einen Mediator suchen und bei beruhigender Musik zur Sachpolitik zurückfinden. Denn bei allem Unterhaltungswert von Zwist und Streit: Solch einen Kindergarten hat Potsdams Bevölkerung nicht verdient.
- showPaywall:
- false
- isSubscriber:
- false
- isPaid: