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Ende der Regenzeit. Für die Entwicklung der Medienstadt II hat sich eine neue Firma gegründet. Sie will die Flächen des einstigen DDR-Maschinenbaubetriebs „Karl Marx“ in Abstimmung mit den Studios Babelsberg und anderen Mediennutzern baureif machen.

© Manfred Thomas

Landeshauptstadt: Medienstadt II: Baubeginn 2012 möglich

Neue Firma für Entwicklung des Areals gegründet / Wirtschaftsförderer Frerichs: „Glückliche Fügung“

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Babelsberg - Die sogenannte Medienstadt II in Babelsberg nimmt Form an: Für die Entwicklung des Geländes zwischen Großbeerenstraße, Ahornstraße und Grünstraße für Nutzer aus der Medienbranche hat sich jetzt die Medieninvest Babelsberg GmbH gegründet. Das sagte Meinhard Sturm, einer der Gesellschafter der neuen Firma, den PNN. Sturm arbeitete bislang von Schwerin aus unter anderem als Immobilienentwickler und Unternehmensberater.

Ziel der neuen Firma, der mehrere Projektentwickler angehörten, sei die Umsetzung des im Auftrag der Stadt 2010 erarbeiteten Konzeptes zur Erweiterung der Medienstadt auf dem Gelände des ehemaligen Karl-Marx-Werkes, erklärte Sturm. Die Verhandlungen über die Zukunft der Flächen laufen hinter den Kulissen bereits seit Längerem: Zuletzt war von einer Beteiligungsgesellschaft die Rede, der neben dem Besitzer des Großteils der Flächen, dem Maschinenbauer Maximum, auch Stadt, Land und Studio Babelsberg angehören sollten (PNN berichteten). Diese Pläne sind durch die Firmengründung nun überholt.

Noch in diesem Jahr soll es für künftige Nutzer der Medienstadt II Klarheit über die weiteren Schritte geben, kündigte Sturm gegenüber den PNN an. Dafür sei man derzeit mit den verschiedenen Interessenten im Gespräch, um deren genauen Bedarf zu ermitteln. Die Planungen, auch eventuelle Baumaßnahmen, sollen darauf aufbauen. „Wir wollen eine für alle an der Entwicklung Beteiligten optimale baurechtliche und erschließungstechnische Lösung finden“, betonte Sturm. Mit einer Umsetzung rechnet er 2012, spätestens 2013.

Als künftigen Kernnutzer sieht Sturm die Studios Babelsberg, die Teile der Flächen bereits jetzt befristet vom Eigentümer, der Maximum-Gruppe, gemietet haben. Die Medienstadt II könnte etwa die dringend benötigte Standort-Lösung für die Studio-Außenkulisse „Berliner Straße“ bieten: Die Pachtverträge für deren aktuellen Standort an der Marlene-Dietrich-Allee laufen im Dezember 2012 aus. Interesse an der Entwicklung des neuen Medien-Gewerbegebietes gibt es aber unter anderem auch von der Babelsberger Hochschule für Film und Fernsehen „Konrad Wolf“ (HFF), die bezahlbare Büroräume für Existenzgründer und Platz für studentisches Wohnen sucht.

Bei der Stadt begrüßt man die neue Initiative: Potsdams Chef-Wirtschaftsförder Stefan Frerichs spricht von einer „glücklichen Fügung“. Mit der neuen Firma gebe es eine „abgestimmte Kooperation“. So könne der Wunsch der Stadtverwaltung, die Flächen langfristig für die Medienbranche zu sichern, endlich umgesetzt werden, zeigte er sich zuversichtlich. Auch Studio Babelsberg steht der Entwicklung wohlwollend gegenüber: „Wir freuen uns, dass Bewegung in die Sache gekommen ist“, sagte Babelsberg-Chef Christoph Fisser.

Die Zusammenarbeit mit Medieninvest sei „sehr konstruktiv“, lobt auch Klaus-Dieter Müller, Honorarprofessor an der HFF und Leiter des HFF-Gründerprogramms „Media Exist“. Er will in der Medienstadt II ein Gründerzentrum für Filmhochschulabsolventen einrichten. so könne der Nachwuchs länger an den Standort Potsdam gebunden werden, erklärte er. „Es geht um funktionale Räume, wir brauchen keine Marmorfußböden“, betont er. Denn gerade an bezahlbaren Räumen in Potsdam fehle es bislang noch. Im benachbarten Berlin dagegen gebe es Büros zu Mietpreisen von drei bis fünf Euro pro Quadratmeter. „Da gehen die Studenten jetzt hin.“

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