
© Andreas Klaer
Mehr als 350 Beschwerden seit Januar: Potsdams neuer Mängelmelder wird rege genutzt
Seit Januar ist Potsdams neue Mitmach-Webseite am Start. Der Mängelmelder wird rege genutzt. Beim Ideenportal war noch kein Vorschlag erfolgreich.
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Überfüllte Kleidercontainer, Pferdemist auf Wanderwegen, defekte Straßenlaternen oder Huckel auf dem Radweg: Der sogenannte „Mängelmelder“ in dem im Januar gestarteten Mitmachportal der Landeshauptstadt wird rege genutzt. Bis Mittwochnachmittag waren insgesamt 357 Hinweise von Bürgern eingegangen. 275 davon werden als „abschließend bearbeitet“ eingestuft. Das zuvor etablierte Beschwerdeportal Maerker nutzt die Stadt nach einer Übergangsphase seit April nicht mehr.
Die meisten Meldungen, nämlich 173, betreffen Abfall: So gibt es mehrere Hinweise zu überfüllten Kleidercontainern, aber auch den Wunsch nach Mülleimern und Hundekotbeuteln im Musikerviertel. Über ein sogenanntes Logbuch lässt sich jeweils verfolgen, wann und wie die Stadt reagiert hat – etwa, indem die Entfernung des Mülls beauftragt wurde. Dem Wunsch aus dem Musikerviertel nach Mülleimern dagegen will die Stadt unter Verweis auf die Haushaltsmittel und die Freiwilligkeit der Aufgabe nicht nachkommen und erklärt: „Derzeit ist eine Netzerweiterung nicht möglich.“
Ein zweites Schwerpunktthema sind Straßen und Wege: Dort werden bislang 103 Hinweise gezählt. Bei den Bereichen Öffentliches Grün/Spielplatz, Straßenlaternen und Vandalismus gibt es jeweils eine niedrigere zweistellige Zahl von Hinweisen, bei den übrigen fünf Themenbereichen nur einzelne Hinweise. Auch ein Lob ist eingegangen: ein Dank für an der Alten Fahrt eingerichtete sogenannte Benjeshecken zum Schutz von dort brütenden Wasservögeln.
Auf dem „Ideenportal“ war bislang noch niemand erfolgreich
Das sogenannte Ideenportal auf der neuen Webseite ist weit weniger erfolgreich: Darüber können Potsdamer eigene Ideen einreichen. Nach einer Vorprüfung etwa auf die grundsätzliche Zuständigkeit der Stadt sind die Vorschläge öffentlich einsehbar. Sobald 100 andere Nutzer per Like für eine Idee stimmen, wird sie an die Stadtverwaltung weitergereicht.
Das hat bislang aber noch niemand geschafft. Sechs Vorschläge sind seit Januar eingereicht worden. Zwei davon, der Wunsch nach einer Wärmestube für Obdachlose in Babelsberg und der nach mehr Hundeauslaufgebieten, fanden innerhalb von vorgesehenen 60 Tagen nicht genug Unterstützung. Von den vier noch aktiven Ideen ist der Wunsch nach einem Angelverbot an der Alten Fahrt mit bereits 79 Likes am aussichtsreichsten – hier gibt es seit längerem entsprechende Bestrebungen von Tierschützern und Anwohnern, zuletzt wurde auch demonstriert.
Mit der Webseite mitgestalten.potsdam.de will die Verwaltung ihre diversen Beteiligungsformate an einem Ort bündeln und leichter zugänglich machen, wie es zum Start hieß. Informiert wird dort unter anderem auch über Termine zur Bürgerbeteiligung, auch Umfragen sind möglich.
Bislang hätten sich 264 Personen für die Nutzung des Portals registriert, wie eine Stadtsprecherin auf Anfrage der Potsdamer Neuesten Nachrichten (PNN) am Mittwoch mitteilte. Viele Bereiche sind auch ohne eine solche Registrierung nutzbar. Über den Ideenmelder seien insgesamt bereits 21 Ideen eingegangen, 15 seien aber abgewiesen worden, weil sie nicht in die kommunale Zuständigkeit fielen oder nicht der Netiquette entsprachen. Die Hinweise im Mängelmelder sollen in der Regel innerhalb von drei Werktagen geprüft, veröffentlicht und an die zuständige Stelle zur Bearbeitung weitergeleitet werden, erklärte die Sprecherin. Der zuständige Fachbereich soll dann innerhalb von 14 Tagen eine Rückmeldung zum weiteren Vorgehen geben.
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