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Rettungskräfte im Einsatz (Symbolbild).

© picture alliance / dpa

Verkehr in Potsdam: Mehr als ein Unfall pro Tag

198 Unfälle zwischen Rad- und Autofahrern hat es im ersten Halbjahr in Potsdam gegeben. Die Polizei rief bei einer Kontrolle am Dienstag zur Vorsicht auf beiden Seiten auf.

Stand:

198 Unfälle zwischen Rad- und Autofahrern hat es im ersten Halbjahr 2016 in Potsdam gegeben. Viel zu viel, findet die Polizeiinspektion Potsdam und führte deshalb am gestrigen Dienstag zwischen 7.30 Uhr und 9 Uhr an der vielbefahrenen Kreuzung Breite Straße/Dortustraße eine Verkehrskontrolle durch.

Die Bilanz: 16 Radler fuhren entgegen der vorgeschriebenen Fahrtrichtung, sechs Autofahrer hatten ihren Gurt nicht richtig angelegt, zwei Radfahrer wurden beim Rechtsabbiegen behindert, zwei Verkehrsteilnehmer haben während der Fahrt telefoniert, einer fuhr bei Rot. Insgesamt 55 Personen wurden kontrolliert.

Präventive Kontrolle zum Ferienstart

Dabei hätte es durchaus zu mehr Verstößen kommen können: „Allein die Präsenz der Polizei hielt viele Rad- und Autofahrer von Verkehrsübertritten ab, was die plötzlichen Bremsmanöver an den roten Ampeln belegten“, so Polizei-Sprecher Christoph Koppe.

Es gehe aber nicht um Schikane oder Abzocke, sondern um Prävention, betont Ingolf Niesler: „Wir haben uns bewusst für den Tag vor den Ferien entschieden, weil wir wissen, dass in den sechs Wochen viele Kinder und Jugendliche ihre Wege mit dem Rad zurücklegen werden“, sagte der Polizeioberrat und stellvertretende Inspektionsleiter über die Maßnahme. „Aus diesem Grund wollten wir das Verständnis und Gefahrenbewusstsein füreinander noch einmal erhöhen und vor allem an die gegenseitige Rücksichtnahme und Aufmerksamkeit appellieren.“ Einige der Kontrollierten zeigten sich uneinsichtig, der Großteil kam aber mit einer mündlichen Verwarnung davon.

Flyer mit den Verkehrsregeln auch auf Arabisch

Bei der Kontrolle, die gemeinsam mit der Stadt Potsdam durchgeführt wurde, nahmen Vertreter der Stadt auch Hinweise zu baulichen Problemen bei der Verkehrsführung von den Kontrollierten auf. Verteilt wurde zudem ein neuer Verkehrsregel-Flyer, der in mehreren Sprachen verfasst ist, unter anderem in Arabisch. So sollen auch Flüchtlingen die Verkehrsregeln näher gebracht werden. „Alle Verkehrsteilnehmerinnen und Verkehrsteilnehmer sind dafür verantwortlich, aufeinander Rücksicht zu nehmen“, sagte Torsten von Einem, Radverkehrsbeauftragter der Landeshauptstadt Potsdam. „Zum Abbiegevorgang an Kreuzungen gehört für Autofahrer zum Schutz von Fußgängern und Radfahrern immer der Schulterblick sowie die Rückschau in den Seitenspiegel.“

Die Kontrolle zielte unter anderem auf den steigenden Radverkehr in Potsdam, bei dem es immer wieder zu Unfällen kommt, vor allem bei Vorfahrts- und Abbiege-Manövern: Im Vergleich zum ersten Halbjahr 2015 stiegen laut Polizei die Unfallzahlen, die durch Radfahrer verursacht wurden, um 25 Prozent.

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