
© Sebastian Gabsch
Potsdams Tourismusjahr 2016: Mehr als eine Million Übernachtungen - und neue Pläne für den Tourismus
Potsdam blickt auf ein positives Tourismus-Jahr 2016 zurück. Und auch dieses Jahr beginnt vielversprechend - mehr als 100.000 Gäste besuchten bereits das Museum Barberini. Die Marketinggesellschaft plant außerdem, die Wintermonate in Potsdam attraktiver zu machen.
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Potsdam - Der 100 000. Besucher hat am Sonntag die Drehtür des Museums Barberini passiert und sich die aktuelle Ausstellung angesehen. Nur sechs Wochen hat es seit der Eröffnung gedauert, bis die runde Zahl erreicht war. Das teilte Direktorin Ortrud Westheider am Montag mit. „Wir haben herausgefunden, dass die meisten Besucher etwa zweieinhalb Stunden im Museum bleiben – bei anderen Museen ist das weniger lang“, sagte Westheider. Das von Mäzen Hasso Plattner gestiftete Museum ist am 23. Januar eröffnet worden. Bislang seien über 16 000 Dauerkarten verkauft worden. „Das Interesse lässt nicht nach, ein schönes Zeichen“, sagte Oberbürgermeister Jann Jakobs (SPD) dazu.
Er zog am Montag in einer Pressekonferenz im Museum Bilanz zum Tourismusjahr 2016. Zufrieden sei er mit den Übernachtungszahlen – die im fünften Jahr in Folge die Eine-Million-Grenze überschritten hätten – doch er freue sich auch auf kommende, neue Angebote, um noch mehr Menschen in die Landeshauptstadt zu locken. „Mittlerweile gibt es drei zertifizierte Tourist-Informationen in Potsdam, die 2016 insgesamt 250 000 Menschen beraten und mit Broschüren versorgt haben“, sagte er.
"Pipi-Lounge" steht nun auf dem Alten Markt
Inzwischen reagierte auch die Stadt auf den Besucheransturm auf das Barberini, vor dem sich häufig Warteschlangen bilden. Seit Freitag steht am Alten Markt ein weißer Container. Die „Pipi-Lounge“ ist ein Toilettencontainer, der dort vorerst bis Mai stehen soll. „Es wird eventuell am Filmmuseum in der Schlossstraße eine öffentliche Toilette errichtet“, teilte Stadtsprecher Jan Brunzlow mit. Zuletzt hatte es Kritik gegeben, dass sich am Alten Markt keine öffentlichen Toiletten befinden. Brunzlow erklärte, es seien außerdem in allen Einrichtungen am Alten Markt Toiletten vorhanden.
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Langfristig soll nun die kommunale Potsdam Marketing Service GmbH (PMSG) die Umsetzung der Tourismuskonzeption 2025 in die Hand nehmen. Jakobs kündigte an, dass die Gesellschaft über das bisher auf ein Jahr beschränkte Engagement hinaus beauftragt werden soll. Der Beschluss werde sobald wie möglich den Stadtverordneten vorgelegt, um der Gesellschaft eine langfristige Planung zu ermöglichen. „Die Zielgruppe soll angepasst und erweitert werden. Dafür entwickelt die PMSG Marken- und Kommunikationsstrategien“, erklärte Jakobs.
Kostenfreies W-Lan wird es erstmal in den Tourist-Infos nicht geben
Die Einführung von kostenlosem W-Lan in den drei Tourist-Informationen gehört dazu. „Das wird aber noch etwas dauern“, räumte Raimund Jennert, Geschäftsführer der PMSG, ein. So gern er das Projekt bereits realisieren würde, fehle es an finanziellen Mitteln. Die Kabel, die derzeit in den Einrichtungen verlegt sind, reichen für das W-Lan nicht aus. Glasfaserkabel sind notwendig. „Ich bleibe dran“, versprach Jennert. Er erklärte zudem, dass die Gesellschaft vor Kurzem personell aufgestockt habe, um im Bereich Soziale Netzwerke aktiv zu werden. „Bisher fehlten uns dafür schlicht die Mitarbeiter“, sagte er. „Wenn wir in diesen Plattformen aktiv sind, dann richtig.“ Eine starke Vernetzung mit den Einrichtungen und auch den Veranstaltungskalendern Potsdams solle erfolgen.
Die Marketinggesellschaft plant zudem, den Winter in Potsdam attraktiver zu machen. „Statistiken zeigen, dass die Besucherzahlen zurückgehen, wenn es gegen 17 Uhr dunkel wird“, so Jennert. Ein erster Schritt sei mit einer Veranstaltung wie dem Potsdamer Lichtspektakel getan, das im vergangenen Jahr im Holländischen Viertel stattfand. Im nächsten Jahr stehe zudem der 1025. Geburtstag Potsdams – seit der ersten urkundlichen Erwähnung – an und im Jahr darauf das Fontanejahr. Beide Jubiläen sollen für umfangreiche Marketingmaßnahmen genutzt werden.
Potsdam auf auf ITB-Messe in Berlin vertreten
Die PMSG wird auf der Internationalen Tourismusbörse (ITB) vertreten sein, die am morgigen Mittwoch auf dem Berliner Messegelände startet. Doch nicht die Besuchertage am Wochenende sind es, die den Marketingchef nach Berlin ziehen. Anregungen von anderen Ausstellern und Gespräche mit Anbietern will Jennert während der Fachbesuchertage am meisten nutzen. In den vergangenen Jahren habe sich die Messelandschaft in Deutschland gewandelt, beobachtete er. Die ITB sei noch immer wichtig, um Kontakte zu knüpfen. Doch angesichts hoher Fixkosten koste jeder Standbesucher die Gesellschaft zwischen fünf und sieben Euro. „Sogar ohne Gespräch, nur durch unsere Anwesenheit auf der Messe und das Verteilen von etwa 2500 Flyern“, erklärte er.
Josephin Hartwig
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