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Landeshauptstadt: Mehr als nur Pauken

Grundschule „Am Priesterweg“ wird erste „Gesunde Schule“ Potsdams

Drewitz - Seit gestern 14 Uhr ist es offiziell: Die Grundschule „Am Priesterweg“ darf sich als erste Schule Potsdams mit dem Qualitätssiegel „Gesunde Schule“ schmücken. Das bundesweit anerkannte Zertifikat wird an Schulen vergeben, die sich aktiv für die schulische Gesundheitsförderung einsetzen.

Es ist ein bewegender Moment für Elvira Eichelbaum, die die Schule seit zehn Jahren leitet. Von Beginn an hat sie sich für ökologische und soziale Projekte an ihrer Schule stark gemacht. Ihr außerordentliches Engagement kommt nicht von ungefähr: In Drewitz leben rund 240 Kinder und Jugendliche von Sozialhilfe. Gesunde Ernährung oder sinnvolle Freizeitgestaltung scheitere leider oft genug am Geldbeutel der Eltern. „Wir wollen bewusst ein Gegengewicht zu dem nicht immer einfachen Umfeld schaffen“, sagt Eichelbaum. Um das Zertifikat „Gesunde Schule“ zu erhalten, hat die Schule an einem mehrstufigen Bewerbungsverfahren teilgenommen. In einem Fragebogen musste die Schulleitung umfassend Auskunft über die eigene Gesundheitskompetenz geben. Im Anschluss daran wurde die Schule vor Ort von zwei unabhängigen Auditorinnen unter die Lupe genommen. „Wir wollen sicher stellen, dass Gesundheitskompetenz nicht nur auf dem Papier steht, sondern im normalen Schulalltag mit Leben gefüllt wird“, erklärte gestern Dr. Iris Wulsch vom Knotenpunkt Gesundheitsförderung des Landes Brandenburg.

Die zwei Auditorinnen nahmen am Unterricht teil, beobachteten aber auch das Pausen- und Freizeitverhalten der Schüler. „Wir möchten uns ein möglichst umfassendes Bild von der Schule machen. Dazu gehört auch die Art und Weise, wie Konflikte geregelt werden“, erläuterte Ricarda Päßler, eine der beiden Auditorinnen. Die Besucherinnen lobten im Anschluss an den „Test“ die Vielfalt des schulischen Angebotes, das von gesunder Ernährung über Tanz und Theater bis hin zu Bewegungs- und Entspannungsübungen reicht. Im Öko-Garten können die Schüler Obst und Gemüse anbauen. Auch der schuleigene Fischteich ist weit mehr als Dekoration: „Biologische Vorgänge, die im Unterricht theoretisch vermittelt werden, sind hier für die Schüler praktisch erfahrbar“, lobten die Auditorinnen. Für besondere Begeisterung sorgte die preisgekrönte Rassekaninchenzucht. Im Umgang mit den Tieren sollen die Kinder lernen, Verantwortung zu übernehmen.

„Unsere Arbeit kostet viel Kraft, aber die Mühe lohnt sich“, betonte Schulleiterin Eichelbaum in ihrer kurzen Dankesrede. Wie sie sagte, wäre „ohne meine vielen fleißigen Helfer inner- und außerhalb der Schule all das nicht möglich gewesen“.Ariane Mohl

Ariane Mohl

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