
© Populär Handcrafted Skateparks/Populär Handcrafted Skateparks
Mehr Beton wagen: Skateanlage im Potsdamer Volkspark wird modernisiert
Die in die Jahre gekommene Skateanlage im Volkspark soll umgebaut werden. Starten könnten die Arbeiten im kommenden Jahr. Nun wurden die Pläne vorgestellt.
Stand:
Die Skateanlage im Potsdamer Volkspark soll erneuert und umgebaut werden. Am Freitag stellten Vertreter des Volksparks und des beauftragten Planungsunternehmens Büro Populär Handcrafted Skateparks den ersten Entwurf vor. Die vorgeschlagene Planung für den neuen Skatepark umfasst den Bau einer modernen Rollsportanlage auf einer Gesamtfläche von etwa 500 Quadratmetern. Die Pläne wurden am späten Nachmittag in einem Workshop mit rund 30 Teilnehmern diskutiert.
Die bestehende Anlage ist in die Jahre gekommen. Sie stammt aus der Zeit, als der Volkspark geschaffen wurde. „Mittlerweile ist das mehr als 20 Jahre her und was man damals gebaut hat, ist heute nicht mehr der Stand der Technik“, erklärte der zuständige Bereichsleiter im Volkspark, Olaf Jöllenbeck. Die neun Elemente auf dem Areal haben den Angaben zufolge zwar eine Metalloberfläche, die Struktur ist aber auf Holz. „Die Instandhaltung ist sehr aufwendig.“

© Andreas Klaer
Deshalb soll die neue Anlage auch komplett aus Beton gebaut werden. „Derzeit sind wir in der Planungsphase“, so Jöllenbeck. Rund 320.000 Euro seien als Budget eingeplant. „Vorbehaltlich der Sicherung der benötigen finanziellen Mittel im Haushalt 2025 der Landeshauptstadt Potsdam würden wir den Bau gern im kommenden Jahr realisieren.“ Ziel sei, im Spätsommer den Bauantrag zu stellen. Abhängig davon, wann dieser genehmigt werde, könne man die Bauaufträge ausschreiben und schließlich bauen.
Für die Bauarbeiten selbst rechnet man mit zwei Monaten Dauer. Günstigstenfalls wäre die neue Skateanlage also im Sommer 2025 fertig. Wie bisher sei auch die neue Anlage für Anfänger und Fortgeschrittene gedacht, so Jöllenbeck.

© Andreas Klaer
Das Planungsbüro sitzt in Nürnberg und hat sich auf Skateparks spezialisiert. Geschäftsführer Bernd Fröhner wurde 1992 Vizeweltmeister im BMX-Freestyle, kennt sich also auch aus der Nutzerperspektive mit Skateanlagen aus. Die erste Quarterpipe habe er noch mit Freunden gebaut. Später wurde das Hobby zum Beruf. In fast 30 Jahren habe das Planungsbüro bereits mehr als 400 Objekte für Skateboarder und Biker geplant und realisiert, neben Deutschland unter anderem auch in Österreich, der Schweiz, den Niederlanden und Italien.
Skateanlagen sind nicht nur Sportflächen, sondern soziale Treffpunkte.
Bernd Fröhner, Gründer des Planungsbüros Populär Handcrafted Skateparks
Die neue Anlage soll ein möglichst breites Nutzerspektrum ansprechen. „Alle, die Rollen haben und keinen Motor“, beschreibt Fröhner es. Das soll sich auch im Design widerspiegeln: So soll die Anlage auch für Rollstuhlfahrer nutzbar sein.
Auf beiden Seiten sollen Rampen eingebaut werden. In der Mitte sollen mehrere Elemente platziert werden – beispielsweise Wobble, Curb oder ein Curb Cut mit Kink Ledge. Dabei handelt es sich um verschiedene Hindernisse, die die Nutzer dann überfahren können. Insgesamt werden 1000 Tonnen Material verbaut. An der Seite zum Park sollen drei Sitzwürfel errichtet und drei schattenspendende Bäume gepflanzt werden. „Skateanlagen sind ja nicht nur Sportflächen, sondern soziale Treffpunkte“, sagte Fröhner.
Ohnehin tut sich im Volkspark einiges: Am Dienstag wurden zwei neue Beachvolleyball-Felder gegenüber der Kreuzung von Erich-Mendelsohn-Allee und Erwin-Barth-Straße eingeweiht. Insgesamt gibt es damit fünf Beachvolleyball-Felder und ein Beach-Soccer-Feld im Volkspark. Die rund 60 Hektar große Grünanlage im Bornstedter Feld will mehr Sitzgelegenheiten, mehr Schatten in Form von Sonnenschirmen und neuen Bäumen, ein neues WC oder mehr Gastro-Partner bieten.
Skateanlagen waren jüngst auch Thema in der Stadtpolitik. So hatten die Stadtverordneten im Mai eine neue Skateranlage unter der Nutheschnellstraße als Teil eines Investitionspakets für mehr Freiräume für Kinder und Jugendliche beschlossen. Allerdings ist die Finanzierung unklar. Bereits umgebaut wird die Skateanlage E-Park am Umspannwerk Friedrich-List-Straße voraussichtlich bis zum Ende des Sommers 2024.
- showPaywall:
- false
- isSubscriber:
- false
- isPaid: