Landeshauptstadt: Mehr Bürgerbeteiligung als Ziel

Gross Glienicke - Die Potsdamer Grünen haben auf ihrem Neujahrstreffen am gestrigen Sonntag angekündigt, auf eine Bürgerbeteiligung beim anstehenden Genehmigungsverfahren für die Bühne der Seefestspiele bei Hermannswerder zu dringen. „Wir wollen eine Beteiligung der Anwohner“, erklärte Fraktionschef Nils Naber. Der Veranstalter Peter Schwenkow plant mit seiner Deutschen Entertainment AG eine temporäre Bühne in der Havel bei Hermannswerder und will Mozarts Oper „Die Zauberflöte“ inszenieren lassen. Man sei „irritiert“ gewesen, dass „Teile der Kulturverwaltung“ offenbar seit einem halben Jahr über die Pläne Bescheid wussten, die Verwaltung aber erst „auf Nachfrage“ die Stadtverordneten informiert habe, sagte Naber „Der Standort ist sehr schwer zu akzeptieren, schon aus naturschutzpolitischen Gründen.“ Die Grünen bevorzugen weiterhin die Schiffbauergasse. „Die Begründung des Veranstalters, im Sommer sei nichts los am Kulturstandort, ist doch gaga“, so Naber. Gerade dann müsse man sich engagieren.

Bei ihrem traditionellen Treffen, zu dem auch Landespolitiker der Partei sowie die Berliner Lichtgestalt der Grünen, Hans-Christian Ströbele, gekommen waren, machte der Grünen-Kreisverband auch deutlich, dass die Partei für künftige Entscheidungen die Potsdamer stärker mit einbeziehen will, beispielsweise über so genannte kooperative Workshops, bei denen sich Verwaltung und Bürger gegenübersitzen. Auch den Bürgerhaushalt wollen die Grünen weiterentwickeln, die Beschränkung auf Beteiligungsgegenstände fallen und Bürger stärker an Investitionsentscheidungen teilhaben lassen.

Das in der Schublade liegende, 100 Punkte umfassende Klimaschutzkonzept für Potsdam wollen die Grünen weitestgehend umgesetzt sehen. In dem Zusammenhang erklärte Grünen-Fraktionschef Naber, er erwarte beim Programm auch die Zustimmung der Linken, „wenn sie wie angekündigt ihr ökologisches Bewusstsein entdeckt haben“. Kay Grimmer