
© Manfred Thomas
Landeshauptstadt: Mehr Geld gegen Schlaglöcher
Um Straßen instand zu setzen, gibt Potsdam in diesem Jahr fast zwei Millionen Euro aus
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Um Schlaglöcher zu flicken und Straßen instand zu setzen, muss Potsdam weiter tief in die Tasche greifen. In diesem Jahr werden insgesamt 1,95 Millionen Euro ausgegeben, um die 620 Kilometer Straßen in Schuss zu halten, erklärte gestern Norbert Praetzel, kommissarischer Fachbereichsleiter Grün- und Verkehrsflächen. „Die beiden letzten Winter waren gravierend. Frost- und Tauwechsel haben zu schweren Oberflächenschäden geführt.“ Das Wetter treffe nicht die alleinige Schuld, so Praetzel: Wenn Straßen nicht regelmäßig erneuert werden, seien sie eben anfälliger für Witterungsschäden. Deshalb plant er für das kommende Jahr mit zusätzlichen Ausgaben. Weitere 300 000 Euro für die Instandhaltung werden im Bedarfsplan angesetzt.
In der ersten Hälfte dieses Jahres wurden bereits 725 00 Euro für den Straßenerhalt ausgegeben. Allein die Winterschäden kosteten 275 000 Euro. Für weitere Aufgaben in der zweiten Jahreshälfte sind bereits 750 000 Euro fest verplant. Damit werden die Zimmerstraße mit der Krankenhauszufahrt, die Drewitzer Straße sowie die ersten Abschnitte in der Straße Am Neuen Palais und in der Amundsenstraße erneuert.
Neben der bereits begonnenen umstrittenen teilweisen Asphaltierung in der Zimmerstraße (PNN berichteten) wird in der Drewitzer Straße gebaut. Bis Mitte kommender Woche soll bis zum Bahnübergang ein zweieinhalb Zentimeter dicker Asphaltbelag aufgetragen werden. An den Bushaltestellen wird der Belag mit Beton verstärkt, um die zusätzlichen Kräfte beim Anfahren der Busse auszuhalten. Der Straßenabschnitt hinter dem Bahnübergang soll nach den Ferien erneuert werden. Anschließend sind die Straße Am Neuen Palais und die Amundsenstraße dran: Bis Ende September soll dort neuer Asphalt aufgetragen werden. Wie schnell das geht, hänge vom Wetter ab, weil es mindestens 15 Grad warm sein muss, damit das Material abbinden kann.
Für 80 000 Euro werden Potsdamer Straßen und Gehwege in diesem Jahr behindertengerecht umgebaut. So wurden bereits in der Lennéstraße Ecke Sellostraße und in der Heilig-Geist-Straße Bordsteine abgesenkt und Fugen verkleinert.
Ein Sorgenkind sei weiterhin die Maulbeerallee, so Praetzel: „Da verbrennen wir jedes Jahr Geld.“ Umpflasterungen kosten die Stadt Jahr für Jahr bis zu 45 000 Euro. Es gebe immer wieder Straßenschäden, weil das Kleinsteinpflaster für den schweren Verkehr nicht geeignet sei. „In den ersten sechs Zentimetern des Straßenbelags wirken die stärksten Kräfte“, erläuterte Praetzel. Es sei vor Jahren entschieden worden, den Straßenbelag so zu gestalten. Was früher gehalten habe, halte aber heute nicht mehr.
Noch nicht beauftragt sind für 2011 die nächsten Bauabschnitte in der Straße Am Neuen Palais, in der Amundsenstraße, auf dem Werderschen Damm und auf dem Parkplatz am Kiewitt. Dafür werde die Vergabe derzeit vorbereitet.
Dringenden Handlungsbedarf für Instandsetzungen sieht Praetzel noch in der Leipziger Straße, der Templiner Straße, der Potsdamer Straße, in der Straße Am Kanal, in der Großbeerenstraße sowie in der Straße nach Sacrow, in Grube auf der Kreuzung Wublitzstraße und in Kartzow in der Straße Im Winkel. Wann daran gearbeitet werden kann, hänge von den vorhandenen Mitteln ab. Marco Zschieck
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