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Landeshauptstadt: Mehr gestohlene Autos in Potsdam Brennpunkt Babelsberg: Zahl der Diebstähle verdoppelt / Weniger Autoeinbrüche

In Babelsberg hat sich die Zahl der Auto-Diebstähle im ersten Halbjahr diesen Jahres im Vergleich zu 2006 mehr als verdoppelt. Ebenso ist in dem Stadtteil die Zahl der Moped-Diebstähle in derselben Zeit stark um 13 auf 40 Fälle gestiegen.

Stand:

In Babelsberg hat sich die Zahl der Auto-Diebstähle im ersten Halbjahr diesen Jahres im Vergleich zu 2006 mehr als verdoppelt. Ebenso ist in dem Stadtteil die Zahl der Moped-Diebstähle in derselben Zeit stark um 13 auf 40 Fälle gestiegen. Diese Zahlen nannten gestern Vertreter der Polizei vor Journalisten und zeigten so einen Trend: Die Zahl schwerer Straftaten im Bereich der Auto- und Motorrad-Kriminalität steigt im Schutzbereich Potsdam. Dagegen sinkt die Zahl leichter Fälle wie Diebstähle aus Autos heraus. „Wir werden unsere repressiven Maßnahmen erhöhen, um Autodiebe öfter zu fangen“, sagte Kriminalrat Lars Brückner.

Er ist zugleich Leiter einer neuen Einsatzgruppe mit acht Polizeibeamten, die sich auf Beschädigungen und Diebstahl von Fahrzeugen spezialisiert hat. Die Aufklärungsrate in diesem Bereich liegt bei 25 Prozent. „Wir werden neue Wege gehen, um die Täter zu fassen“, sagte Brückner, ließ aber Details über die neue Strategie offen. Gleichzeitig rief er die Bürger auf, auch selber ihren Teil gegen Fahrzeugkriminalität beizutragen: „Wir können beispielsweise immer nur davor warnen, Wertsachen im Auto zu lassen – selbst ein Kofferraum ist eben kein Safe.“

Allerdings ist die Zahl der Einbrüche in Autos rückläufig. Im Schutzbereich – zudem neben der Landeshauptstadt auch die Region Teltow und Kleinmachnow zählt – gab es im ersten Halbjahr 2006 noch 593 solcher Diebstähle. Jetzt sind es 416, rund 30 Prozent weniger. Für die verbleibenden Fälle gibt es zwei Schwerpunkte, wie Kriminalhauptkommissar Holger Kutzschebauch mit Hilfe der Statistik erklärte. „In der Region Teltow werden vor allem Autoradios und Navigationssysteme gestohlen, in Potsdam im Auto gelassene Portemonnaies.“ Auch die Tatzeiten seien verschieden: Würden im Umland die Autos vornehmlich in der Nacht aufgebrochen, passierten in Potsdam die meisten Fälle tagsüber und auf Parkplätzen von Sehenswürdigkeiten. „Es herrscht oft Leichtsinn: Die Diebe beobachten das Verhalten von Fahrern und sehen so, wenn etwa ein teurer Fotoapparat im Kofferraum versteckt wird“, so Kutzschebauch. Um den Bürgern vor solchen Verhaltensweisen zu warnen, will die Polizei nun Parkscheinautomaten bekleben: Sollten dazu die Gespräche mit der Stadtverwaltung erfolgreich sein, so Brückner, würden bald an allen Automaten deutlich sichtbare Schilder prangen, auf denen davor gewarnt wird, seine Wertsachen im Auto zu lassen. Zudem sollten Handzettel mit ähnlichem Inhalt bei Großveranstaltungen wie der Schlössernacht verteilt werden.

Allerdings ließen sich so Diebstähle oder Sachbeschädigungen von Autos nicht vermeiden, so Brückner. Bei den Diebstählen gäbe es drei Gruppen: Jugendliche, die das Auto knacken, so lange fahren, bis der Tank leer ist und „oft Zerstörungen im Auto hinterlassen“. Ebenso gäbe es eine Gruppe, die gestohlene Autos verwende, um Einzelteile „auszuschlachten“. Und es gebe Gruppen, die gezielt Autos nach Osteuropa verschieben würden: „Das ist allerdings nur ein geringer Anteil.“ Die Wahrscheinlichkeit zumindest, einen gestohlenen Wagen wiederzusehen, lege bei älteren Modellen zwischen 60 und 80 Prozent, so Brückner.

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