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ATLAS: Mehr Kameras?

Sie sollen Straftaten verhindern helfen – und tatsächlich gibt es am Hauptbahnhof genau dort weniger Kriminalität, wo eine Videokamera hängt. Das Problem: Nun wird am Bahnhof vermehrt dort gegen Gesetze verstoßen, wo keine Kamera filmt.

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Sie sollen Straftaten verhindern helfen – und tatsächlich gibt es am Hauptbahnhof genau dort weniger Kriminalität, wo eine Videokamera hängt. Das Problem: Nun wird am Bahnhof vermehrt dort gegen Gesetze verstoßen, wo keine Kamera filmt. Daraus könnten Befürworter von Überwachungstechnik einen einfachen Schluss ziehen – noch mehr Geld für Kameras ausgeben. Und tatsächlich ist ja gerade für Opfer von Gewalttaten, falls ihre Peiniger gefilmt werden, die Chance viel größer, dass die Täter mithilfe von Mitschnitten identifiziert und gefasst werden. Doch gegen mehr Kameras gibt es eben grundsätzliche Bedenken: Kritiker sagen, wenn alles gefilmt wird, stehen auch alle unbescholtenen Normalbürger unter einer Art Generalverdacht. Und eines ist ohnehin klar: Keine Kamera wird zum Beispiel verhindern können, dass Betrunkene einen zufälligen Passanten nachts am Bahnhof zusammenschlagen. In so einem Fall helfen können nur Wachmänner oder hoffentlich sofort einsatzbereite Polizisten. Doch gerade das scheint ein Problem zu sein: Für die Auswertung der Aufnahmen ist genügend Personal nötig, sonst nützt die ganze moderne und auch kostenträchtige Sicherheitstechnik nichts. Doch ob ausreichend Personal auch vorhanden ist, um noch mehr Kameras am Bahnhof zu bedienen und auszuwerten – daran darf in Zeiten, in denen auch bei der Polizei gespart wird, getrost gezweifelt werden.

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