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Landeshauptstadt: Mehr kostenlose Kitaplätze Stadt unterstützt arme Eltern – und auch reiche

Die Stadt Potsdam will einkommensschwache Familien entlasten und erstmals nach mehr als zehn Jahren die Eltern-Beiträge für Krippen, Kitas und Horte verändern. Bisher galt, dass Eltern mit einem Jahreseinkommen von weniger als 9000 Euro keine Kita-Gebühren zahlen sollten – ab nächstem Jahr soll diese Grenze auf 12 500 Euro angehoben werden.

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Die Stadt Potsdam will einkommensschwache Familien entlasten und erstmals nach mehr als zehn Jahren die Eltern-Beiträge für Krippen, Kitas und Horte verändern. Bisher galt, dass Eltern mit einem Jahreseinkommen von weniger als 9000 Euro keine Kita-Gebühren zahlen sollten – ab nächstem Jahr soll diese Grenze auf 12 500 Euro angehoben werden. Das sieht ein Antrag des Jugendamts für die nächste Stadtverordnetenversammlung vor – die Zustimmung gilt als sicher, weil sich die Rathauskooperation aus SPD, CDU/ANW, Grünen und FDP darauf bereits während der Haushaltsverhandlungen geeinigt hatte.

Vom Tisch ist allerdings, dass auch Besserverdienende mehr Geld zahlen sollen, wenn ihre Kinder Krippen, Kitas und Horte besuchen. „Das ist politisch nicht gewollt“, erklärte Stadtsprecher Jan Brunzlow. Die Staffelung der Beiträge endet bei einem Jahresbrutto-Familieneinkommen von 77 000 Euro. Das heißt, alle einkommensstarken Eltern zahlen den gleichen Beitrag für die Betreuung ihrer Kinder – egal ob sie 77 001 Euro oder eine Million Euro verdienen. Ursprünglich hatte die Stadtverwaltung eine weitere Beitragsstaffel für Einkommen über 77 000 Euro einführen wollen – auch um die in diesem Punkt seit 2003 unveränderte Gebührenordnung der veränderten Einkommensstruktur in Potsdam anzupassen und um künftige Investitionen in die wachsende Stadt schultern zu können. Mit einer weiteren Staffelung der Beiträge hätte die Stadt bis zu 700 000 Euro einnehmen können, bestätigte Brunzlow.

Bereits jetzt müssen Potsdamer Eltern im Vergleich weniger für die Betreuung ihrer Kleinsten zahlen als etwa Berliner Eltern. Während in Potsdam der Höchstsatz für ein Kind mit einem Zehnstunden-Betreuungsvertrag bei 287 Euro liegt, wären es in Berlin mehr als 400 Euro, in Westdeutschland sogar mancherorts über 500 Euro. giw

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