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Landeshauptstadt: Mehr Mädchen rauchen

Ausstellung zur Sucht-Prävention und -beratung

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Ausstellung zur Sucht-Prävention und -beratung Insgesamt 4400 Nikotinopfer und 1300 Alkoholtote jährlich in Brandenburg – mit solchen Zahlen wusste Gesundheitsminister Günter Baaske gestern zu schockieren: Eröffnet wurde die zehntägige Ausstellung „SehnSucht“ in der eigens dafür mitgebrachten Halle auf dem Bassinplatz, um die sich nach Worten von Potsdams Sozialbeigeordneter Elona Müller die Stadt seit sechs Jahren bemüht hatte. Die Schau, ein Projekt der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung, wartet mit einem umfangreichen Rahmenprogramm Potsdamer Partner wie Chill Out auf: Am kommenden Sonntag findet von 14 bis 17 Uhr ein Familienfest statt, bei dem auch für die Beschäftigung der Kleinsten gesorgt ist. Gerade die Familien seien angesprochen, so Müller, denn die Erstkontakte mit Drogen hätten nun einmal die Kinder. „Es ist reineweg zum Verrücktwerden – immer jünger werden die Gören, wenn sie rauchen und trinken“, sagte Minister Baaske und erklärte, dass die Gefahr zur Sucht bei Jüngeren größer sei. Nachweislich kämen über Zwanzigjährige viel leichter von Zigarette, Flasche oder gar Rauschgift wieder los. Deshalb sei die schlechte Vorbildwirkung in manchen Familien der ärgste Feind im Kampf gegen die Drogen. Der Hauptschlag müsse gegen die Alltagsdrogen wie Nikotin und Alkohol geführt werden. Das sagte auch der stellvertretende Direktor der Bundeszentrale und führte aus, dass im Osten Deutschlands inzwischen mehr Mädchen als Jungen rauchten. Hier habe man es mit einer Verdopplung zu tun, die auch mit der schlechteren Lebensperspektive zusammenhängen könne. Dann würden zunehmend von jungen Paaren Kinder als sinnstiftendes Element in die Welt gesetzt, was die Situation wiederum verschärfe. Den Seitenhieb gegen den Bund, der über den Verkauf von Alkohol und Zigaretten natürlich nicht unerhebliche Steuer-Einnahmen habe, wollte er sich am Rande gegenüber PNN nicht verkneifen. Nicht umsonst sei die Automaten-Dichte in Deutschland höher als in ganz Europa. Überall gleich allerdings sei das Problem der Tabuisierung der Sucht, so Elona Müller. Sie forderte dazu auf, Hilfe anzunehmen und keine Scham zu haben. Schließlich sei jeder suchtgefährdet. Das bestätigte auch Günter Baaske: „Wir haben 54 000 Alkoholabhängige im Land und in jeder 9. und 10. Klasse gibt es schon einen starken Raucher und einen starken Trinker.“ D. Gottschling Informationen/Führungen: Tel. (0331) 289 31 29 und 0160-7000 700

D. Gottschling

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