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Homepage: Mehr Personal gefordert PDS reagiert auf Ergebnis der Kienbaum-Studie

Das Ergebnis der Kienbaum-Studie zur Unterfinanzierung der Brandenburger Hochschulen sieht die Linkspartei.PDS als Bestätigung ihrer wiederholt geäußerten Kritik.

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Das Ergebnis der Kienbaum-Studie zur Unterfinanzierung der Brandenburger Hochschulen sieht die Linkspartei.PDS als Bestätigung ihrer wiederholt geäußerten Kritik. Die Studie kommt im Vergleich mit anderen Bundesländern auf ein Defizit von rund 150 Millionen Euro bei den Hochschulausgaben. „Und das, obwohl der in Brandenburg nicht vorhandene Medizinbereich schon herausgerechnet ist“, sagte der hochschulpolitische Sprecher der PDS, Peer Jürgens, den PNN.

Die „Benchmark“-Studie der Unternehmensberatung Kienbaum hatte im Vergleich von Brandenburg mit anderen ostdeutschen, vor allem aber mit westdeutschen Flächenländern für das Jahr 2004 ergeben, dass das Land nach wie vor in vielen Bereichen über seine Verhältnisse lebe (PNN berichteten). Während etwa für die Polizei mit 380 Millionen Euro im Vergleich 89 Millionen Euro mehr ausgegeben wurden als in anderen Ländern, seien Brandenburgs Hochschulen im Vergleich mit den West-Ländern mit 220 Millionen Euro um 151 Millionen Euro unterfinanziert – was rund 1000 Stellen entspricht. Im Vergleich mit dem Osten liege man sogar um 155 Millionen Euro zurück. Und dies, obwohl die Landesregierung dem Bereich Wissenschaft und Hochschule Priorität eingeräumt hat.

„Für den Vergleich mit Westdeutschland wurden nur die finanzschwachen Flächenländer herangezogen, mit den reichen Ländern wurde erst gar nicht verglichen“, betont PDS-Sprecher Peer Jürgens. In der Studie heißt es weiter, dass die Minderausgaben für Brandenburg nicht darauf zurückgeführt werden können, dass der Anteil an Studierenden in weniger kostenintensiven Fächergruppen höher liege als in anderen Ländern: „In Brandenburg liegt der Anteil an Studierenden in Sprach- und kulturwissenschaftlichen Fächern bei rund 22 Prozent und entspricht somit exakt dem Bundesdurchschnitt.“

Der PDS-Sprecher Jürgens resümiert, dass insbesondere „die mangelnde Personalausstattung“ der Brandenburger Hochschulen in der Studie dokumentiert werde. „Dem hat die Linkspartei ein 200-Stellen-Programm für den Hochschulbereich entgegengesetzt, das von der Koalition allerdings abgelehnt wurde.“

Die Kienbaum-Studie geht davon aus, dass die Studierendenzahlen bundesweit betrachtet bis 2011 ansteigen und danach tendenziell rückläufig werden. „Bei stetigen Aufwüchsen der Studierendenzahlen ist eine finanzielle Verbesserung der personellen Ausstattung an Brandenburgs Hochschulen dringend notwendig“, so Jürgens. Das Wissenschaftsministerium weist indes die Vorwürfe zurück. Die Studie betrachte vor allem die Ausgaben pro Einwohner: „So kommt man lediglich zu der Aussage, dass Brandenburg mit rund 42 000 Studierenden im Vergleich eine kleine Hochschullandschaft hat“, sagte Ministeriums-Sprecher Holger Drews. Das sei noch keine qualitative Aussage. „Bei den Ausgaben pro Studierenden liegen wir laut einer OECD-Studie im bundesweiten Durchschnitt“, so Drews. Die Frage höherer Ausgaben würde auf eine weitere Hochschule hinauslaufen. „Und das ist nicht sehr realistisch.“

Das Land kann sich indes aufgrund des am Mittwoch verabschiedeten „Hochschulpaktes“ auf mehr Geld vom Bund für Studienplätze freuen. Die Länder haben sich verpflichtet in Ko-Finanzierung mit dem Bund, bis zum Jahr 2010 rund 90 000 Studienplätze aufzubauen. In den ostdeutschen Ländern sollen trotz sinkender Abiturientenzahlen die bestehenden Studienplätze gehalten werden, um Studierende aus den West-Ländern aufnehmen zu können. Dafür wird Brandenburg laut Drews in den nächsten vier Jahren vom Bund 16 Millionen Euro erhalten.

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