Landeshauptstadt: Mehr Platz und Sonne
Die Wissenschaftswelt „Extavium“ zieht noch im Frühjahr in die Caligari-Halle im Filmpark Babelsberg
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Es ist eng geworden im „Extavium“, dem vor allem bei Familien beliebten Wissenschafts-Mitmachmuseum in der Wetzlarer Straße. Aber der Umzug steht unmittelbar bevor: Die Einrichtung wird nach den Winterferien ab 6. Februar schließen und bereits am 20. März 2012 in der Caligari-Halle auf dem Gelände des Filmparks Babelsberg wiedereröffnen. Das erläuterten gestern Extaviums-Mitgründer und -Kurator Axel Werner und Filmparkchef Friedhelm Schatz, seit November 2008 Mehrheitsgesellschafter des Wissenschaftsmuseums.
In der Caligari-Halle habe das Extavium mit rund 2500 Quadratmetern Fläche gut den doppelten Platz wie am bisherigen Standort. Und das ist auch nötig, erläuterte Axel Werner: So könne das Angebot an Experimentierkursen verdoppelt werden, auch neue Exponate – bislang sind es gut 130 – und „Themenwelten“ seien möglich. Zudem habe das Extavium an der Caligari-Halle erstmals auch eine Außenfläche: „Wir können in die Sonne gehen“, freut sich Werner. Geplant seien mittelfristig etwa Experimente zur Sonnenenergie sowie ein Teich, ein Bienenstock und ein Kräutergarten.
Auch das Angebot für Erwachsene soll sich am neuen Standort verbessern: Geplant seien „kleine Wissenschaftsshows“, sagte Werner. Die Bühne in der 1993 eröffneten Caligari-Halle soll erhalten bleiben. Das Haus werde auch weiterhin für kleinere Veranstaltungen mit bis zu 500 Teilnehmern nutzbar sein, betonte Filmparkchef Friedhelm Schatz.
In der sechswöchigen Umbauzeit soll die Halle unter anderem Fenster und damit Tageslicht bekommen, erläuterte Schatz. Zudem werden zwei Seminarräume und ein „Küchenlabor“ eingerichtet, die Werkstatt umgebaut – und die Fassade neu gestaltet. Das expressionistisch-schräge Äußere wird dann das Motiv der vier Elemente Feuer, Wasser, Luft und Erde aufgreifen. Insgesamt werde der Filmpark 300 000 bis 400 000 Euro in den Umbau stecken, so Schatz: „Wir tun das in dem Wissen, dass das Extavium ein verdammt gutes Konzept hat.“
Auch wenn sich Schatz und Werner vom Standortwechsel inhaltliche „Synergien“ und einen Besucherzuwachs erhoffen – bislang kommen jährlich rund 100 000 Gäste ins Extavium, rund 300 000 in den Filmpark –, werde man weiter getrennt voneinander arbeiten. So hat das Extavium zwölf Monate im Jahr geöffnet, während der Filmpark die Winterpausen beibehält. Für Besucher werde es möglich sein, Tickets einzeln zu kaufen oder ein Kombiticket zu lösen.
Ursprünglich war für das Extavium ein Neubau im Gespräch. Den könnte es nun für Sonderausstellungen des Filmparks geben – bislang war die Caligari-Halle für diese Zwecke genutzt worden, in Erinnerung blieb vor allem der Ansturm auf die „Herr der Ringe“-Ausstellung 2007. Für Ausstellungsräume gebe es „neue Pläne“, die aber „noch nicht spruchreif“ seien, sagte Filmparkchef Schatz. Das bisherige Domizil des Extaviums will die Bäckerei Fahland beziehen. Die Bio-Bäckerei aus Wilhelmshorst plant eine „Gläserne Bäckerei“ in der Wetzlarer Straße. Ein genauer Zeitplan steht aber noch nicht fest, sagte Frank Fahland gestern den PNN.
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