Landeshauptstadt: Mehr Schutzstreifen für Radfahrer
Potsdam investiert in diesem Jahr 1,3 Millionen in den Ausbau des Netzes. Der Radweg in der Breiten Straße wird breiter
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Knapp 1,3 Millionen Euro sollen in diesem Jahr in den Ausbau des Radwegenetzes fließen. Davon müssen allerdings auch Restbaumaßnahmen von 2010 und 2011 – wie die Innenstadtrouten Yorckstraße, Am Kanal und Berliner Straße – fertiggestellt und finanziert werden. Die Kosten für solche übriggebliebenen Baumaßnahmen vergangener Jahre konnte Potsdams Radfahrbeauftragter Torsten von Einem am Dienstag im Ausschuss für Stadtentwicklung und Bauen jedoch nicht benennen. Dennoch soll das Radwegenetz ein ganzes Stück komplettiert werden – auch wenn mit Sicherheit nicht alle Maßnahmen zu schaffen sind, die von Einem vorstellte und die von den Ausschuss-Mitgliedern bestätigt wurden.
Möglichst routenweise soll der Ausbau der Strecken vorangetrieben werden, sagte von Einem. In diesem Jahr wird weiter an der durchgehenden Radialroute von der Potsdamer Straße im Bornstedter Norden zur Zeppelin- und Forststraße im Südwesten gearbeitet, wo für Radfahrer Schutzstreifen auf der Fahrbahn eingerichtet werden. Solche Schutzstreifen, die stets kostengünstiger sind als der Neubau von Radwegen, sollen verstärkt dort eingerichtet werden, wo der begrenzte Straßenraum Radwege nicht zulässt oder Konflikte mit Fußgängern zu erwarten sind, sagte von Einem. Man müsse im Einzelfall zwischen dem Abbau von Parkplätzen, Baumfällungen oder einer Eingrenzung der Fahrbahnbreite abwägen, so der Verkehrsexperte.
Etliche bereits existierende Radwege werden dieses Jahr von den Baumaßnahmen profitieren. So wird der Weg auf der Breiten Straße wegen hoher Auslastung beidseitig auf mindestens 1,70 Meter verbreitert und bekommt eine neue Deckschicht. Etliche Stolperstellen in der Heinrich-Mann-Allee werden beseitigt, teilweise neue Überquerungen geschaffen, auf der Höhe Am Alten Friedhof stadteinwärts ein Radschutzstreifen eingerichtet. Den soll es auch auf der Straße Am Buchhorst zwischen Drewitzer Straße und Nuthedamm geben. In der Großbeerenstraße soll das Kleinsteinpflaster, das auf etwa 200 Metern stadteinwärts vor dem Filmparkgelände liegt, verschwinden. Auch dort wird nach der Sanierung auf der asphaltierten Fahrbahn ein Schutzstreifen für Radfahrer eingerichtet.
Für die Fußgängerbrücke in Marquardt ist langfristig eine Tunnelquerung gewünscht – kurzfristig ist nun geplant, Schieberillen für Fahrräder an den Treppengängen anbringen zu lassen. Dazu ist zuvor jedoch die Abstimmung mit der Deutschen Bahn erforderlich, so von Einem. In Fahrland schließlich soll auf Wunsch des Ortsbeirats am Ortseingang ein Übergang vom Radwegende zurück auf die Fahrbahn gebaut werden.
Diese Vorhaben, so Potsdams Radexperte, sind zwar vom Ausschuss beschlossen, aber vermutlich nicht alle in diesem Jahr zu stemmen. Schließlich sind noch Hausaufgaben aus dem Vorjahr zu erledigen, gab von Einem zu bedenken. 2011 gab die Stadt 550 000 Euro für das Radwegenetz aus, 2010 eine Million Euro. Langfristig soll der Anteil des Radverkehrs gesteigert werden und ein umfassendes Radwegenetz zur Verfügung stehen. Steffi Pyanoe
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