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JANN JAKOBS IM INTERVIEW: „Meine Chancen sind nicht schlecht“

Herr Jakobs, die Potsdamer SPD hat Sie ohne Gegenstimme zu ihrem Oberbürgermeister-Kandidaten gekürt.Das Ergebnis bestätigt mich in den politischen Inhalten und Akzenten für die nächsten Jahre.

Stand:

Herr Jakobs, die Potsdamer SPD hat Sie ohne Gegenstimme zu ihrem Oberbürgermeister-Kandidaten gekürt.

Das Ergebnis bestätigt mich in den politischen Inhalten und Akzenten für die nächsten Jahre. Es ist kein aufgesetztes Votum, denn ich habe seit Januar alle SPD-Ortsvereine besucht, Themen der Basis aufgenommen.

Ihr Hauptgegner scheint für Sie klar: der Linke Hans-Jürgen Scharfenberg. Also eine Wiederauflage des Duells von 2002.

Es spricht einiges dafür, dass es auch jetzt in einer Stichwahl zwischen uns münden wird.

Wie sehen Sie Ihre Chancen?

Meine sind Chancen nicht schlecht. Viele Leute wollen, dass wir unsere Politik fortsetzen – was nicht heißt, dass dies kritiklos geschieht: Da sind die kontroversen Themen wie die Uferwege und das Funktionieren der Verwaltung. Aber man traut mir eher als anderen zu, diese Dinge zu lösen.

Das bürgerliche Lager aus CDU und FDP hat nicht wie angedacht einen gemeinsamen Kandidaten aufgestellt. Nutzt oder schadet Ihnen das?

Es ist wohl beides möglich, aber ich will damit nicht groß hadern. Ich kann nachvollziehen, dass die Parteien hier politisches Profil zeigen wollen.

Angeblich sollen Sie zuvor an die Partner der Rathauskooperation aus SPD, CDU, Bündnisgrünen und FDP appelliert haben, zu Ihren Gunsten auf eigene Kandidaten zu verzichten.

Das ist nicht richtig. Ich habe angeboten, nach einer Wahl-Analyse über die unterschiedlichen Konstellationen zu diskutieren. Um einen gemeinsamen Kandidaten ging es nie.

Die CDU hat Scharfenberg und Sie als „Rentnergang“ bezeichnet und Ihnen Amtsmüdigkeit attestiert.

Ich trete an, weil ich für weitere acht Jahre Oberbürgermeister sein will. Natürlich gibt es bei mir auch mal Stimmungen der Verzagtheit, aber keine Amtsmüdigkeit.

Das Verhältnis zwischen Ihnen und der SPD galt länger als angespannt.

Ich habe keine klassische Parteikarriere hier in Potsdam gemacht, und als Oberbürgermeister bin ich das ein oder andere Mal auch eine Zumutung für die Partei gewesen. Doch die Zeit des Fremdelns ist vorbei. Interview: SCH

Jann Jakobs (56), gebürtiger Ostfriese, gelernter Schiffbauer und studierter Soziologe, kam 1993 als Jugendamtsleiter nach Potsdam. Seit 2002 ist er Oberbürgermeister.

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