Landeshauptstadt: „Meine Kita ist eine Oma“

Die fünfjährigen Mädchen Charlotte und Clara sind sich einig: Ihre Kita ist schon ganz schön alt – sie ist einfach eine Oma. Zu ihrem 40. Geburtstag am gestrigen Dienstag hat sich die „Oma“ besonders hübsch gemacht: „Die ist schön geschmückt und der neue Raum ist toll“, sagt der fünfjährige Felix. Das Geburtstagsgeschenk für die Einrichtung an der Ecke Hubertusdamm/Ecke Steinstraße ist ein neuer Multifunktionsraum. „Die Stadt hat uns damit ein großes Geschenk gemacht“, erklärt Kita-Leiterin Sabine Hintze beim kleinen Festakt zur Einweihung des Saals.

In den vergangenen 40 Jahren hat das „Regenbogenland“ der Potsdamer Diakonie Höhen und Tiefen miterlebt. Ein Höhepunkt in den 1980er Jahren war das Schlachterfest, erinnert sich Leiterin Hintze. Die Küchenabfälle seien früher an einen Bauern in der Umgebung gegangen. Zum Dank habe dieser der Kita dann geschlachtete Schweine geliefert. „Heute müssen wir bezahlen, um unsere Küchenabfälle abholen zu lassen“, so Hintze. In den 90er Jahren gab es Besuch und Geschenke aus Fernost. Zur Wiedervereinigung pflanzte der japanische Fernsehsender „Asahi“ in der Kita 80 japanische Kirschbäume.

Der Tod des kleinen Magnus, der 2006 in der Einrichtung beim Spielen in einem Iglu aus Weidenästen ums Leben gekommen ist, war die schlimmste Tragödie in der langen Kitageschichte. Den Erzieherinnen konnte keine Schuld nachgewiesen werden, das Verfahren wurde eingestellt. „Das Team ist jetzt noch traurig, dass dies passiert ist“ erklärt die Leiterin, die erst nach dem tragischen Unfall in die Kita kam. „Jede Erzieherin möchte, dass es den Kindern immer gut geht.“

Zum Wohle der 115 Kinder und der elf Erzieherinnen wird die Kita seit 2011 saniert. Im ersten Bauabschnitt wurde der Multifunktionsraum errichtet. Die Sanierung der Außenhülle und des Innenbereichs steht noch aus. Die Stadt stellt dafür noch Mittel in Höhe von 1,31 Millionen Euro zur Verfügung. es