ATLAS: Mensch
ATLAS Sabine Schicketanz über die moderne Schlösserstiftung Die Moderne hält Einzug bei der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten: Schon in fünf Jahren soll das neue digitale Gedächtnis der Berlin-Potsdamer Kulturlandschaft mit Millionen von Informationen gefüllt sein. Dass diese Mammutaufgabe jetzt angegangen wird, ist richtig – und fast schon ein wenig spät.
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ATLAS Sabine Schicketanz über die moderne Schlösserstiftung Die Moderne hält Einzug bei der Stiftung Preußische Schlösser und Gärten: Schon in fünf Jahren soll das neue digitale Gedächtnis der Berlin-Potsdamer Kulturlandschaft mit Millionen von Informationen gefüllt sein. Dass diese Mammutaufgabe jetzt angegangen wird, ist richtig – und fast schon ein wenig spät. Erleichtert doch eine Computerdatenbank, die auf Knopfdruck Informationen ausspuckt, allerlei von der Restaurierung bis zur Rekonstruktion historischer Vorgänge und Gestaltungen. Doch darf nicht angenommen werden, dass mit der Digitalisierung des geballten Wissens die Menschen, die dieses Wissen in sich tragen, überflüssig werden. Die Meinung beispielsweise eines Kunsthistorikers oder einer Kustodin ist immer wertvoller als die Fakten, die ein Computer zusammenstellt. Die Frage Mensch oder Maschine darf sich die Stiftung deshalb nicht stellen. Und sollten die Fachleute nach Einführung des digitalen Archivs weniger zu tun haben – umso besser. Denn es gibt wichtigere Dinge, als gezwungenermaßen in alten Akten zu wühlen. In Erhalt, Pflege und weitere Erforschung des Weltkulturerbes sollte die Zeit investiert werden – und dabei kann das Computersystem mit seinen Millionen von Daten dann auch wieder behilflich sein.
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