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PIK-Forscher warnt: Menschheit droht Wasserknappheit
Durst, Dürre, Nahrungsknappheit: Deutlich mehr Menschen werden in den kommenden 100 Jahren von Wasserknappheit betroffen sein.
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Dem Risiko absoluter Wasserknappheit werden in diesem Jahrhundert bereits rund 40 Prozent mehr Menschen ausgesetzt sein, als es ohne Klimawandel der Fall wäre. Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle Studie von Wissenschaftlern des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung (PIK). Für den Mittelmeerraum, den Nahen Osten, den Süden der USA und Südchina etwa erwarten die Forscher deutliche Verluste an verfügbarem Wasser. Südindien, das westliche China und Teile Ostafrikas hingegen könnten eine erhebliche Zunahme an Wasser erleben. Die Ergebnisse beruhen auf einer bislang einzigartigen Analyse von elf verschiedenen globalen hydrologischen Modellen, die am Montag in der Fachzeitschrift „Proceedings of the National Academy of Sciences“ veröffentlicht wurde.
Die Forscher erwarten durch die Erderwärmung eine Verschärfung der Wasserknappheit, die bereits durch das Bevölkerungswachstum hervorgerufen wird. Die Studie weist erstmals den relativen Anteil aus, den der Klimawandel an der Verknappung von Wasser hat. „Die stärkste Zunahme von globaler Wasserknappheit könnte es bei einer globalen Erwärmung von zwei bis drei Grad über dem vorindustriellen Niveau geben – und das werden wir in den nächsten Jahrzehnten bereits erleben, wenn die Emissionen nicht bald gesenkt werden“, sagte Leitautor Jacob Schewe vom PIK. Heute leben bereits ein bis zwei von hundert Menschen in absoluter Wasserknappheit, diese Zahl könne bei einer durchschnittlichen Erwärmung von drei Grad auf zehn von hundert Menschen anwachsen. „Wir bringen die Lebensgrundlagen von Millionen Menschen in Gefahr, wenn der menschengemachte Klimawandel sich ungebremst fortsetzt“, so der Ko-Autor Pavel Kabat.
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