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Von Kay Grimmer: Messestandort gelobt, Besucherzahl bemängelt

Kombimesse „Hochzeit, Baby & Kind“ mit 108 Ausstellern in der Metropolis Halle zählte 4500 Besucher

Stand:

Babelsberg – Es war schwer, die Aussteller zur Teilnahme an einer erneuten Hochzeitsmesse in Potsdam zu bewegen. Zu negativ waren die Erfahrungen aus dem Jahr 2006, als die Messe Potsdam GmbH damals in ihren Leichtbauzelten am Lustgarten erstmals zu einer Messe rund um die Trauung eingeladen hatte. „Regen und Frost drangen ins Zelt ein, Kondenswasser tropfte auf die teuren Kleider“, erinnert sich Michael Schulze, Geschäftsführer der Messe Potsdam, an das mittlere Fiasko vor drei Jahren. An diesem Wochenende war jedoch einiges anders, auch wenn mit knapp 4500 Besuchern die Erwartungen der Messeveranstalter nicht erfüllt wurden. 5000 Gäste hatten sich Michael und Enrico Schulze erhofft.

Zum ersten Mal fand die Hochzeitsmesse in der Metropolis Halle statt. Parallel zum Thema Trauung, gab es auf der 4000 Quadratmeter großen Ausstellungsfläche einen separaten Teil mit kinder- und babyspezifischen Angeboten. Und die 108 Aussteller, die sich überzeugen ließen, noch einmal den Versuch in Potsdam zu wagen, waren zumindest zufrieden über die Halle. „Das macht einen ganz anderen, professionelleren Eindruck“, stellte Sara Kaminski dem neuen Messestandort ein positives Zeugnis aus. Die Inhaberin des Kinder- und Babymodenladens „À la baby“ hatte lange gerungen, ehe sie der Messe zugesagt hatte. Auch das Potsdamer Standesamt lobte die räumliche Verbesserung. „Wir haben uns dem Ort etwas angepasst und unseren Stand ebenfalls etwas professioneller gestaltet“, sagte die Leiterin des Standesamts, Ulrike Wildner.

Reges Besucherinteresse gab es bei den Brautmodenschauen an beiden Tagen. Insgesamt konnten rund 1000 Brautkleider in der Messehalle begutachtet werden. Außerdem gab es Workshops zur Herstellung eigener Trauringe, Cateringfirmen und Limousinenverleihe stellten ihre Angebote vor, Hochzeitsausstatter und Restaurants präsentierten sich. „Wir sind zum ersten Mal auf einer Potsdamer Hochzeitsmesse“, sagte Ina Sonntag, Inhaberin des Schlosses Kartzow, das seit Herbst vergangenen Jahres Außenstelle des Potsdamer Standesamtes ist. Fünf Paare hätten bereits das Angebot genutzt, sich in historischem Ambiente das Ja-Wort zu geben, so Sonntag. Für 2009 gebe es aber bereits 52 Anmeldungen. Das Interesse, in Potsdam zu heiraten, sei ungebrochen, sagte auch Standesamtsleiterin Ulrike Wildner. 867 Paare ließen sich 2008 in der brandenburgischen Landeshauptstadt trauen. „Und schon für dieses Jahr wird es bei beliebten Terminen an Frühlings- und Sommerwochenenden eng“, sagte Wildner.

Nur knapp ein Drittel der Messebesucher, schätzte Projektleiter Enrico Schulze, interessierte sich für das Hochzeitsthema. Zu wenig, so der Tenor der Aussteller. „800 Heiratswillige in Potsdam reichen nicht für eine Messe“, so Schulze, der deshalb für die nächste Hochzeitsmesse im Februar 2010 noch stärker Berliner und Brandenburger Klientel in die Metropolis Halle holen will.

Der Großteil der Besucher war vor allem wegen der Angebote im Baby- und Kinderbereich gekommen. Im Trend liegt vor allem ökologische Kinderkleidung. „Nachhaltigkeit ist ein großes Thema für junge Eltern“, sagte Sara Kaminski, die deshalb ein neues Modelabel in ihrem Potsdamer Geschäft anbietet. „So langsam wandelt sich das Klischee der langweiligen, teuren Öko-Sachen“, glaubte sie. Eine Messeneuheit war eine akkubetriebene Einschlafhilfe, die das manuelle Kinderwagenwackeln nachahmt. „Die Bewegung imitiert das Wackeln des Wagens beim Spazierengehen“, sagte der Erfinder Stefan Stöhr. Ein echter Gewinner des Wochenendes war indes Max Leon. Der drei Monate alte Junge, der in Potsdam geboren ist, gewann den Wettbewerb um das „Schönste Babygesicht der Messe“.

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