Landeshauptstadt: Mieten bedrohen Hartz-IV-Behörde Kosten wegen steigender Wohnpreise nicht absehbar / Minus-Rekord bei Arbeitslosenquote
Weil die Mietpreise auch in eigentlich preiswerten Wohngegenden der Landeshauptstadt steigen, kommen auf Potsdams Hartz-IV-Behörde mögliche Mehrkosten zu. „Die Mietsteigerungen machen mir Sorgen“, sagte gestern Frank Thomann, Chef der Potsdamer Agentur zur Grundsicherung für Arbeitssuchende (Paga), die mit der Umsetzung der Hartz-Arbeitsmarktreform betraut ist.
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Weil die Mietpreise auch in eigentlich preiswerten Wohngegenden der Landeshauptstadt steigen, kommen auf Potsdams Hartz-IV-Behörde mögliche Mehrkosten zu. „Die Mietsteigerungen machen mir Sorgen“, sagte gestern Frank Thomann, Chef der Potsdamer Agentur zur Grundsicherung für Arbeitssuchende (Paga), die mit der Umsetzung der Hartz-Arbeitsmarktreform betraut ist. „Obwohl wir in den vergangenen Monaten weniger Arbeitslose betreuen mussten, können wir noch nicht sagen, wie viel wir wegen der steigenden Mieten mehr zahlen müssen“, so Thomann.
So würde die Sanierung von Wohnblöcken in den Neubaugebieten automatisch zu höheren Kosten für die Paga führen, da Empfänger von Arbeitslosengeld II innerhalb von Potsdam kaum in billigere Wohnungen ziehen könnten. „Potsdam ist eine Magnetstadt, dementsprechend sind die Mieten“, sagte Thomann. Zudem seien neue billige Wohnungen nicht in Sicht. Allerdings gehe er davon aus, dass dieses Jahr das Budget seiner Behörde in Höhe von 12,7 Millionen Euro ausreichen und zu 90 Prozent ausgeschöpft werde.
Die Mietkosten-Problematik war eine der wenigen negativen Nachrichten, die Thomann und Arbeitsagenturchefin Edelgard Woythe gestern bei der Vorstellung des monatlichen Arbeitsmarktsberichts verkünden mussten. So ist die Arbeitslosigkeit in Potsdam weiter gesunken und liegt nun bei einer Quote von 8,3 Prozent, seit mehr als zehn Jahren die niedrigste Arbeitslosenquote in Potsdam für einen November. 6640 Potsdamer sind noch arbeitslos gemeldet, 1115 weniger als im vergangenen Jahr. Für diese stehen in der Stadt 2840 offene gemeldete Stellen zur Verfügung, von denen allerdings nur 734 nicht staatlich gefördert sind. „Besonders gesucht werden Fahrer von Lastkraftwagen, Leute im Taxi-Gewerbe und Arbeiter in der Metall- und Elektro-Industrie“, sagte Woythe. Mit der Neuansiedlung des Porta-Möbelhauses im nächsten Jahr würden noch einmal mehr als 200 Arbeitsplätze entstehen. „Wir beginnen bereits mit der nötigen Qualifizierung.“ Probleme gäbe es allerdings im Baugewerbe, sagte Woythe. Dort würde „überraschend“ Personal abgebaut. Dabei gäbe es mit dem Saison-Kurzarbeitergeld ein „neues Instrument“, das in der Schlechtwetterzeit von Dezember und März gewährt werden könne. „Damit soll kurzfristigen Entlassungen vorgebeugt werden.“
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