Landeshauptstadt: Mieterverein sucht mehr Nähe zu Mitgliedern
Neuer Vorsitzender Volker Punzel gehört zu den Vereinsgründern / Zu Betriebskosten die meisten Anfragen
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Der größte Mieterverein Brandenburgs, der Mieterverein Potsdam und Umgebung (MVP), will sich mit seinem neuen, Ende April gewählten Vorstand stärker der Öffentlichkeit zuwenden. „Wir wollen mehr vor Ort präsent sein, unter anderem mit Veranstaltungen in den Wohngebieten“, sagte dazu der neue Vereinsvorsitzende Volker Punzel. Er gehört mit der Mitgliedsnummer 9 zu den Vereinsgründern und hat über die Jahre als Redakteur der Mieterzeitung mit dafür gesorgt, dass fundierte Arbeit gemacht wurde.
Zurzeit schenken über 4300 Mitglieder dem Verein ihr Vertrauen, es gab im Vorjahr 4667 Rechtsberatungen und 98 Prozent aller strittigen Fälle konnten durch Beratung, Gespräche und außergerichtliche Klärung erledigt werden. Darauf sei man besonders stolz, betonte Geschäftsführer Onni Saal. Die Stabilisierung der Rechtsberatung hat sich der neue Vorstand ebenso auf die Fahnen geschrieben wie eine transparente Zusammenarbeit von Vorstand und festen Mitarbeitern beziehungsweise Honorarkräften.
Im VorJahr hatte es an der Arbeit des MVP-Vorsitzenden und Landesgeschäftsführers des Mieterbundes, Rainer Radloff, wachsende Kritik gegeben, die schließlich im Juni 2005 zu einem Misstrauensvotum und zur Neuwahl des Vorstandes führte. Die aber wurde auf Betreiben Radloffs vom Gericht wegen Verfahrensfehler für unwirksam erklärt, so dass es für ein Jahr nur noch einen provisorischen Vorstand gab. Denn außer Radloff und der Rechtsanwältin Ilka Stolle zogen sich alle anderen Mitglieder und Revisoren aus der Vorstandsarbeit zurück.
Der neugewählte Vorstand will sich nun mit neuem Elan den Mieterfragen widmen, von denen die meisten die Betriebskostenabrechnung betreffen und da wiederum die Übertragung von Kosten leer stehender Wohnungen auf die anderen Mieter, was unzulässig ist. Saal rechnet zudem damit, dass es bald verstärkt Nachfragen zu Mieterhöhungen gibt, weil sich Vermieter am neuen Mietspiegel mit höheren Durchschnittswerten orientieren. dif
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