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Unter einem Dach. Richtfest für ein Wohnhaus der Generationen.

© A. Klaer

Landeshauptstadt: Mietwohnungen statt Pflegeheim

Baustart für generationenübergreifendes Wohnprojekt „Konvoi“ im Bornstedter Feld

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Bornstedter feld - Sechs Jahre haben die Mitglieder des Konvoi e.V. darauf warten müssen: Am gestrigen Donnerstag wurde endlich der Grundstein für das dreistöckige Haus für generationenübergreifendes Wohnen im Bornstedter Feld gelegt. Für dessen Realisierung habe der Potsdamer Verein jahrelang gekämpft, wie die Vorsitzende Friderun Schreiber bei der feierlichen Versiegelung der Messingkartusche mit der Baugenehmigung sagte. Neben den 24 Eineinhalb- bis Vier-Zimmer-Wohnungen zwischen 42 und 98 Quadratmetern Größe soll auf den 1600 Quadratmetern Wohnfläche auch ein Begegnungsraum mit Gemeinschaftsküche und behindertengerechter Toilette entstehen.

„Es ist eine Neuheit in unserem Wohnungsangebot, da dieses Projekt erstmals zusammen mit einem Verein entwickelt worden ist“, betonte Horst Müller-Zinsius, Geschäftsführer der ProPotsdam GmbH. „Wir sind gespannt, wie das funktionieren wird.“ Das Konzept des Hauses sieht vor, dass sowohl große Familien als auch Singles und Senioren gemeinsam wohnen und sich nachbarschaftlich unterstützen und helfen sollen. Zentrum dieser Gemeinschaft wird der 46 Quadratmeter große Begegnungsraum sein.

„Kinder sollen wieder Generationensolidarität erleben können“, sagte Friderun Schreiber. „Unfreiwillige Singles können hier eine Gemeinschaft bekommen, junge Familien eine Unterstützung bei der Kinderbetreuung.“ Die 68-Jährige äußerte zudem vorsichtige Hoffnungen, dass das Mieter-Projekt Älteren ermöglichen werde, länger geistig und körperlich flexibel zu bleiben. „Vielleicht“, sagte Schreiber, „könnten durch dieses gemeinschaftliche Wohnen sogar Sozial- und Pflegeleistungen hinausgezögert oder vermindert werden.“ Oberbürgermeister Jann Jakobs (SPD), der die Grundsteinlegung gemeinsam mit Friderun Schreiber und Horst Müller-Zinsius durchführte, attestierte dem Projekt Zukunftsfähigkeit: „Das Konvoi-Wohnhaus kann sich die Wohnungswirtschaft als Beispiel nehmen.“

Schreiber dankte der Pro Potsdam, die bei der Entwicklung des Projekts „weitgehend die Vorstellungen des Vereins verwirklicht“ habe. Besonderen Wert legt Konvoi e.V. auf bezahlbare Mieten, was auch Schreiber während der Grundsteinlegung mehrmals betonte. Auf der Internetseite des 2077 gegründeten Potsdamer Vereins ist von 10,50 Euro bis 10,80 Euro pro Quadratmeter die Rede, doch die endgültigen Preise stehen noch nicht fest, da noch nicht alle Bauleistungen vergeben worden sind, so Schreiber.

Die Baukosten des Projekts liegen bei rund 3,5 Millionen Euro, vorgesehen sind 14 Monate Bauzeit. Das Haus, für dessen Bau das Berliner Architekturbüro Krauter & Kling verantwortlich ist, soll im August 2013 fertig sein. Erik Wenk

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