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Landeshauptstadt: Militärbischof Mixa feierte Pontifikalamt

Innenstadt - Viele Soldaten in Uniform in der Propsteikirche St. Peter und Paul auf dem Bassinplatz, wenige Zeitgenossen in Zivil.

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Innenstadt - Viele Soldaten in Uniform in der Propsteikirche St. Peter und Paul auf dem Bassinplatz, wenige Zeitgenossen in Zivil. Sie bildeten die nicht sehr große Gemeinde am gestrigen Spätnachmittag, als der oberste Seelsorger der Bundeswehr, Militärbischof Walter Mixa, ein Pontifikalamt feierte. Er weilte in Potsdam anlässlich der Zentralen Versammlung der katholischen Soldaten in der Bundeswehr, die in dieser Woche im Seminaris-Hotel tagt. Sie ist das höchste Laiengremium in der Katholischen Militärseelsorge. Zugleich findet die 48. Begegnungswoche der katholischen Soldaten unter dem Leitwort „Als Mensch, Soldat und Christ in Verantwortung – allein mit Gott?“ statt.

Zu Beginn des Gottesdienstes, an dem auch Georg Kardinal Sterzinsky, Erzbischof von Berlin, teilnahm, wies Propst Klaus-Günther Müller darauf hin, dass dieser Militärgottesdienst am rechten Ort stattfände, denn die Propsteikirche war bis 1945 katholische Garnisonkirche. Militärseelsorge in Potsdam habe seit der Zeit König Friedrich Wilhelms I., dem Soldatenkönig, Tradition. Bischof Mixa wies in seiner unpolitischen Predigt darauf hin, dass in der Bibel nichts gegen Soldaten geschrieben wurde. Keine Kritik wird geübt, auch kein Gloria gesungen. Sie werden als Normalität angesehen. „Der junge Mann als Rekrut, der Berufssoldat, auch derjenige im Auslandseinsatz für die Befriedung kriegerischer Schauplätze, steht mit seinem Tun in der Verantwortung vor Menschen und vor Gott“, sagte Mixa.

Die Zentrale Versammlung kritisierte auf seiner Tagung am Schwielowsee, dass die Gesellschaft den Dienst der Soldaten mit „freundlichem Desinteresse“ begleite. Auch die Kirche sei herausgefordert, ethische Kriterien für Einsätze und deren Bewertung aufzuzeigen und Entscheidungshilfen zu geben. Der Titel der Erklärung der Versammlung lautet: „Sorge tragen für die Soldaten und ihre Familien“.

Die Teilnehmer bemängelten auch, dass bei Geiselnahmen, Verwundung oder Tod bei Auslandseinsätzen zunächst die politisch korrekte Abhandlung im Vordergrund stehe. Der nachhaltigen Fürsorge für die Soldaten und ihre Familien werde dagegen nicht ausreichend Rechnung getragen. Klaus Büstrin

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