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Gähnend leer. Noch sind viele Läden im Seecenter unvermietet.

© Stefan Engelbrecht

Einkaufszentrum in Groß Glienicke: Millionen für das Seecenter

Viele Läden im Groß Glienicker Einkaufszentrum stehen leer. Jetzt will der neue Eigentümer investieren.

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Groß Glienicke - Seit Jahren dümpelt das kleine Seecenter im Ortskern von Groß Glienicke vor sich hin. Viele Läden in dem zweigeschossigen Bau in der Glienicker Dorfstraße stehen leer, während nur einige hundert Meter entfernt im Mai ein komplettes Einkaufszentrum eröffnete. Der trostlose Zustand am Seecenter soll sich jetzt nach Angaben der neuen Eigentümer ändern. Einen Millionenbetrag will die Immobilienbesitzgesellschaft (IBG) Groß Glienicke investieren, um wieder Leben in das Zentrum zu bringen. „Wir wollen eine Foodmeile entwickeln“, sagte der Vertreter der Eigentümer, Michael Spillecke, den PNN.

Geplant sei, hier mehrere Restaurants anzusiedeln. Neben einem bereits vorhandenen griechischen und einem italienischen Restaurant sind demnach die Verhandlungen mit dem Betreiber eines Steakhauses abgeschlossen. Es soll im kommenden Jahr eröffnet werden. Auch für einen Krämerladen und Tabakshop, ein Fahrradgeschäft, Cafés und einen Weinladen gebe es Interessenten. Darüber hinaus soll möglicherweise in die Räume eines ehemaligen Fitnesscenters nun eine Sportsbar mit Billard oder erneut ein Fitnesscenter einziehen. Für die Räume im Erdgeschoss werde derzeit mit dem Betreiber eines Dienstleistungszentrums verhandelt. Nähere Angaben dazu wollte Spillecke nicht machen.

„Bis Jahresende sind alle Läden vermietet“, sagte er. Um die Räume für die neuen Mieter herzurichten, will die IBG einen Betrag von bis zu einer Million Euro investieren. Das Unternehmen hatte das Seecenter im Januar übernommen, nachdem der vorherige Eigentümer Treveria Insolvenz anmelden musste. Bei den Restaurants handelt es sich dem Konzept zufolge nicht um teure Gastronomie. Geplant sei, hier klassische Speisen anzubieten. „Qualität kostet natürlich“, fügte er hinzu.

Der Ortsvorsteher von Groß Glienicke, Winfried Sträter (Groß Glienicker Forum), begrüßte das Engagement des neuen Eigentümers. Es sei wichtig, dass sich jemand aktiv um die Entwicklung des Seecenters kümmere, sagte er den PNN. Dennoch zeigte er sich überrascht über die Pläne, daraus eine Foodmeile zu machen. Er frage sich, wie der Bedarf für die Restaurants gedeckt werden könne.

Was aus der Postfiliale wird, die seit April in einem Laden im Erdgeschoss des Seecenters untergebracht ist, ist noch unklar. Es gebe dazu Gespräche, sagte Spillecke. Der Paketshop sei eine Zwischenlösung und bleibe so lange, bis eine Alternative gefunden sei, sagte den PNN eine Sprecherin der Deutschen Post AG. Derzeit werde nach einem Einzelhandelsgeschäft als Partner gesucht. Zuletzt gab es Beschwerden von Kunden über die zu kurzen Öffnungszeiten. Teils hat der Shop nur an drei Stunden am Tag geöffnet. Außerdem würden die angegebenen Öffnungszeiten nicht eingehalten, hieß es in einem Beschwerdebrief. Die Sprecherin verwies darauf, dass die Öffnungszeiten denen in ländlichen Regionen entspreche. Zudem könne online unter www.paket.de auch eine Wunschfiliale etwa in Potsdam angegeben werden, an der Päckchen abgeholt werden könnten.

Erst im Mai hatte ein Einkaufszentrum unweit des Kreisels an der Bundesstraße 2 eröffnet. Neben einem Rewe-Markt auf gut 1500 Quadratmetern sind im bereits bestehenden Mühlenberg-Center Filialen von Modeketten, des Billiganbieters Mäc Geiz und von K+K Schuhe untergebracht. Dadurch geht auch Ortsvorsteher Sträter davon aus, dass Einzelhandel im Seecenter keine Chance mehr hat. Es sei deshalb richtig, hier auf Dienstleistung zu setzen, betonte er. Stefan Engelbrecht

Stefan Engelbrecht

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