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Landeshauptstadt: Millionen für die Kultur

Staatsminister Bernd Neumann zum Friedrich-Geburtstag bei Potsdams CDU

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Auch der Potsdamer CDU-Kreisverband gedachte am Dienstagabend des Preußenkönigs Friedrich II. Unter dem Motto „Im Bund mit der Kultur“ hatte die Kreisvorsitzende Katherina Reiche ins „Lé Manege“ am Neuen Markt eingeladen – und mit Kulturstaatsminister Bernd Neumann (CDU) einen hochrangigen Gast nach Potsdam geholt. Neumann skizzierte kurz das bekannte Bild vom Schöngeist und Feldherrn: Man sehe Friedrich heute einerseits als „gebildeten und aufgeklärten Freund der Literatur“, andererseits aber auch als „unerbittlichen Kriegsherrn“. Es scheine jedoch, als schaffe sich jede Epoche ihr eigenes Friedrichbild.

Der Kulturstaatsminister nutzte bei seinem Auftritt vor allem die Gelegenheit, um den zur Festveranstaltung erschienenen Mitgliedern des CDU-Kreisverbandes ausführlich die Erfolge der Kulturförderung seines Hauses zu präsentieren. Er wies darauf hin, dass die Finanzierung der Kultur laut Grundgesetz eigentlich vor allem Sache der Länder und Kommunen sei. Der Bund beteilige sich jedoch an der Finanzierung von Kultur, wenn es um Aufgaben von nationalem Interesse gehe. In Brandenburg als „Kernland von Preußen“ gäbe es eine Vielzahl solcher nationaler Aufgaben, deren Mitfinanzierung sich der Bund nicht verschließe. Neumann nannte in diesem Zusammenhang das im vergangenen Jahr eröffnete Lepsiushaus, das der Bund mit 560 000 Euro unterstützt habe.

Die Stiftung Preußische Schlösser und Gärten erhalte eine jährliche Zuwendung aus der Bundeskasse in Höhe von über 14 Millionen Euro. Der Anteil des Bundes an der Finanzierung der Stiftung liege damit sogar etwas über dem Anteil Brandenburgs, dem Bundesland, in dem sich die meisten Schlösser der Stiftung befinden. Neumann verkündete zudem, dass sich der Bund mit einer Extra-Zuwendung von 500 000 Euro an der großen Ausstellung „Friederisiko“ beteiligen werde - „damit sie auch gelingt“, so Neumann. Damit schließt der Bund eine Finanzierungslücke der Friedrich-Schau, die im April im Neuen Palais eröffnen soll.

Neumann warnte davor, auf Kosten der Kunst den Staatshaushalt sanieren zu wollen. In seiner Amtszeit sei der Kulturetat des Bundes kontinuierlich gestiegen. „Kunst ist nicht nur das Sahnehäubchen, sondern die Hefe im Teig“, so Neumann.

In seiner Rede nahm er auch das zweite große Potsdamer Jubiläum dieses Jahres in den Blick: 100 Jahre Babelsberger Filmstudios. Er verwies auf die große historische Bedeutung Potsdams als Filmstadt: „Ausgehend von dieser Stadt hat der deutsche Film die Welt erobert.“ Zu Beginn seiner Amtszeit 2005 habe es so ausgesehen, als würden die Babelsberger Studios kurz vor der Pleite stehen. Nicht zuletzt dank des deutschen Filmförderfonds sei die Situation heute wesentlich besser. Es sei gelungen, die Studios „flottzumachen“.

Neumann, der auch eine Ziegelsteinpatenschaft für den Wiederaufbau der Garnisonkirche übernommen hat, sagte, er finde es „großartig“, dass die Kirche wieder aufgebaut werde. In diesem Zusammenhang hob er das ehrenamtliche Engagement der Bürger hervor. Er selbst unterstütze den Wiederaufbau, weil die Kirche „in ihrer historischen und kulturellen Bedeutung ein Mahnmal gegen Krieg und Gewalt“ werden könne. H. Catenhusen

H. Catenhusen

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