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Kirchlicher Träger in den Miesen: Millionen von Diakonie gefordert
Bislang war gar nicht klar, wie hoch die Forderungen von Gläubigern des Diakonischen Werks tatsächlich sind. Der Träger betreibt in Potsdam mehrere Kitas und ein Flüchtlingsheim.
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Potsdam - Die finanzielle Misere beim insolventen Diakonischen Werk in Potsdam ist weitaus größer als bekannt. Diakonie-Vorstandschef Frank Hohn bestätigte den PNN am Mittwoch auf Nachfrage, es seien offene Forderungen in Gesamthöhe von 5,1 Millionen Euro angemeldet worden. Nun werde bis Ende April geprüft, welche dieser Rechnungen berechtigt seien – und welche nicht. Mit anderen Worten: Erst dann steht fest, wie hoch die Schulden tatsächlich sind. Laut Hohn ist auch dann erst absehbar, wie viel Geld die Gläubiger wiederbekommen könnten.
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Bisher war in Sachen Diakonie lediglich von einer bis zwei Millionen Euro Schulden die Rede. Allerdings hatte der erst seit Beginn der finanziellen Krise verantwortliche Hohn solche Summen bisher nicht bestätigen wollen. Am Mittwoch fand nun am Amtsgericht eine erste Versammlung der Gläubiger statt, nun liegen die Forderungen auf dem Tisch. Hohn sagte, ein wichtiges Ergebnis des Termins am Amtsgericht sei gewesen, dass die Gläubiger einstimmig das Sanierungskonzept für den seit mehr als 20 Jahren tätigen Sozialträger bestätigt hätten. Er hoffe, die Insolvenz noch im Sommer abschließen und damit das Diakonische Werk und dessen Angebote erhalten zu können – unter anderem geht es um zehn Kitas in Potsdam und Umgebung, das Flüchtlingsheim am Schlaatz sowie Beratungs- und Sozialangebote für Familien und Jugendliche. Allein die Stadt Potsdam habe Rückforderungen in Höhe von mehreren Hunderttausend Euro geltend gemacht, hieß es zuletzt.
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