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Homepage: Minilaser für Einwegtests in Arztpraxen

Die Natur hat es vorgemacht, zum Beispiel beim menschlichen Auge: das kann sich mit einem hochkomplexen Muskelsystem und formbaren Linsen auf äußere Reize wie Helligkeit oder Dunkelheit einstellen. Einen ähnlichen Effekt wollen sich Joachim Stumpe und seine Arbeitsgruppe am Fraunhofer-Institut für Angewandte Polymerforschung in Golm zunutze machen – und damit neue Anwendungen in der Medizin ermöglichen.

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Die Natur hat es vorgemacht, zum Beispiel beim menschlichen Auge: das kann sich mit einem hochkomplexen Muskelsystem und formbaren Linsen auf äußere Reize wie Helligkeit oder Dunkelheit einstellen. Einen ähnlichen Effekt wollen sich Joachim Stumpe und seine Arbeitsgruppe am Fraunhofer-Institut für Angewandte Polymerforschung in Golm zunutze machen – und damit neue Anwendungen in der Medizin ermöglichen. Stumpe entwickelt sogenannte „Aktive Optiken“, die – anders als die klassischen Linsensysteme – verformbar und zudem miniklein sind und die sich an ihre Umgebung anpassen können. Bei einem Technologietag präsentierten die Forscher jetzt für potentielle Anwender die neuesten Entwicklungen und Prototypen.

Zum Beispiel ein Polymerlaser, der nur 200 mal 200 Mikrometer groß ist – auf einem Quadratmillimeter haben also 25 solcher Laser Platz. Regulierbar wird er über ein elektrisches Feld, mit dem die Wellenlänge des Lasers je nach Bedarf verändert werden kann. Diese Minilaser sind in ihrer Stärke zwar nicht mit Industrielasern zur Bearbeitung von Materialien vergleichbar, betont Stumpe. Sie können jedoch als Sensoren auf einem Polymerstreifen „montiert“ und in der medizinischen Analyse verwendet werden. Damit könnte in Zukunft die Arbeit in Arztpraxen vereinfacht werden, erklärt Stumpe. Ärzte könnten dann zum Beispiel mit speziellen Einweg-Teststreifen Zellproben in ihrer Praxis auf Krankheiten untersuchen und wären nicht mehr auf ein Zentrallabor angewiesen: „Das hat es bisher noch nicht gegeben.“

Auch in anderen Bereichen der Optik, etwa für Minikameras oder Mikroskope, ist eine derartige Technologie interessant. Ein Beispiel sind Flüssigkeitslinsen, bei denen die Lichtbrechung durch eine Flüssigkeit, die gegen eine Membran gepumpt wird, verändert werden kann. jaha

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