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Will jetzt einen Heimsieg. Isabel Kerschowski (rechts) – hier im Halbfinal-Hinspiel bei Olympique im Duell mit Lyons Sonia Bompastor – hat die Hoffnung auf den erneuten Einzug Turbine Potsdams ins Champions-League-Finale noch nicht ganz aufgegeben.

© dpa

Turbine Potsdam: Minimalchance auf neuem Rasen

Turbine Potsdam empfängt Olympique Lyon und muss für den Einzug ins Finale mit 4:0 gewinnen

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Die Chancen sind äußerst minimal, aber Turbine Potsdam hofft bis zuletzt. Nach dem 1:5 am vergangenen Sonntag bei Olympique Lyon steht der Deutsche Frauenfußball-Meister am kommenden Sonntag daheim vor der schier aussichtslosen Lage, gegen den Pokalverteidiger einen Vier-Tore-Rückstand noch wettmachen zu müssen, um zum dritten Mal in Folge in das Finale der UEFA Women’s Champions League einzuziehen.

„Ich gehe davon aus, dass wir diesmal gewinnen“, sagt Turbines Stürmerin Isabel Kerschowski, die beim Debakel in Frankreich noch eine der besseren Potsdamerinnen war. „Wir geben uns nicht auf, das würde nicht zu Turbine passen. Aber ob es zu einem 4:0 oder gar mehr reicht, ist schwer zu sagen. Schließlich ist Lyon keine Truppe aus dem Bundesliga- Keller, sondern eine europäische Spitzenmannschaft. Die hat gegen uns aus sieben Chancen fünf Tore gemacht. Allerdings hatten wir in der Schlussphase auch einige Möglichkeiten. Die hätten wir nutzen müssen.“

Turbines Cheftrainer Bernd Schröder hofft indes, dass sich seine Mannschaft am Sonntag im heimischen Stadion deutlich besser präsentiert als bei der Wasserschlacht in Lyon. „Wir kennen solche Situationen ja zur Genüge – auch aus dem Bundesligageschehen“, sagt Schröder. „Aber in den vergangenen Tagen hat sich ganz deutlich gezeigt, dass jede Spielerin alles geben will, um den letzten Strohhalm festzuhalten und so das Wunder noch zu schaffen.“

Der Leistung in Lyon trauere seine Mannschaft inzwischen nicht mehr hinterher – nun, so der Coach, müsse nur noch nach vorn geschaut werden. Bei der Überlegenheit des Gegners kein leichtes Unterfangen, aber: „Wir haben unsere Chancen“, bekräftigt Schröder. „Sie erscheinen zwar gering, aber sie sind da. Und wir werden alles versuchen, um das Ding noch zu drehen.“

Unter der Woche konzentrierte sich das Turbine-Team einzig und allein auf das Training im Luftschiffhafen. „Und dabei wurde alles umgesetzt, was wir uns vorgenommen hatten“, sagt der 69-Jährige, der personell nahezu aus dem vollen Kader schöpfen kann. Bis auf die schon seit längerer Zeit verletzten Tabea Kemme und Kristin Demann sind alle Spielerinnen an Deck.

Sportlich, so Schröder, gehe sein Team also bestens vorbereitet in diese alles entscheidende Partie. Bleibe die Frage nach der mentalen Verfassung an diesem Tag. „Vieles wird im Kopf entschieden. Und in diesem Spiel wird dies ganz besonders der Fall sein.“ Deshalb hofft er auch auf eine große Kulisse. „Denn schließlich“, so meint der Trainer, „wollen ja bestimmt viele Fans auch den neuen Rasen bewundern.“

Dass Turbine nach der zwischenzeitlichen Sperrung des Karl-Liebknecht-Stadions durch die Europäische Fußball- Union nun doch auf dem mit neuem Rasen versorgten heimischen Platz spielen kann, freut Schröder. Und auch Isabel Kerschowski, die beruflich als Tischlerin im ZAL Ludwigsfelde tätig ist, hat die Entwicklung in dieser Woche mit Erleichterung verfolgt. „Für uns Spielerinnen ist es sehr wichtig, unsere Minichance im eigenen Stadion suchen zu können, in dem uns unsere Fans immer lautstark unterstützen“, meint die 24-Jährige, deren Vertrag bei Turbine am Saisonende ausläuft.

Anpfiff ist am Sonntag um 14 Uhr.

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