Landeshauptstadt: Minister-Geld für Biber-Karten
Schlaatz - Ein putziger Biber vor einem Hochhaus – der Schlaatz hat ein neues Logo. Entworfen haben es Bewohner des Stadtteils, sagte Friedrich Reinsch, Chef des Vereins Soziale Stadt und zugleich Leiter des Hauses der Generationen und Kulturen im Milanhorst 9.
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Schlaatz - Ein putziger Biber vor einem Hochhaus – der Schlaatz hat ein neues Logo. Entworfen haben es Bewohner des Stadtteils, sagte Friedrich Reinsch, Chef des Vereins Soziale Stadt und zugleich Leiter des Hauses der Generationen und Kulturen im Milanhorst 9. Biber und Hochhaus zieren künftig Postkarten, mit denen der Verein das Schmuddel-Image des Stadtteils aufpolieren will. 500 Stück sollen davon aufgelegt werden, sechs Motive gibt es zunächst, die die bunte Vielfalt des Schlaatzes zeigen – von der Plattenwohnung bis zur verträumten Mandarinente, die auf der Nuthe paddelt.
Finanziert wird das Projekt durch eine Spende, die Brandenburgs Justizminister Volkmar Schöneburg (Linke) am Donnerstag überreichte. 1138,90 Euro sind es genau, der Erlös vom inzwischen 6. Osterbasar der märkischen Haftanstalten. Am 18. März war im Foyer der Staatskanzlei zu moderaten Preisen alles angeboten worden, was die Häftlinge in den letzten zwölf Monaten hergestellt hatten. „Das ist die höchste Summe, die wir dabei je eingenommen haben“, sagte Schöneburg sichtlich erfreut bei der Übergabe des symbolischen Schecks. Und er fand warme Worte für die Arbeit des Vereins, der sich für das Zusammenwachsen der Ur-Schlaatzer mit den vielen Neubewohnern einsetzt, von denen nicht wenige einen Migrationshintergrund haben. „Das ist ein sehr gutes Anliegen“, so der Minister. Unterstützt wird der Verein Soziale Stadt von der Pro Potsdam-Tochter Gewoba, in deren Räumlichkeiten im Milanhorst er seinen Sitz hat. Vor allem gelte es, Schlaatz-Zuzügler zu erreichen, sagte Gewoba-Geschäftsführerin Christiane Kleemann. Denn diese seien noch nicht mit Vorurteilen belastet.
Die Neubürger sind daher auch Adressaten für die Postkarten. Ein neu ins Leben gerufener Begrüßungsdienst soll jeden neuen Schlaatz-Bewohner aufsuchen und ihm eine Karte mit dem Biber-Logo nebst Handzettel überreichen, auf dem die sozialen Projekte und Einrichtungen des Stadtteils vorgestellt werden. „Damit heißen wir die neuen Bewohner hier willkommen“, sagte Reinsch. Den Biber gibt’s auch in natura: Seit 2005 siedelt ein Pärchen an der Nuthe, seit zwei Jahren hat es sogar Nachwuchs. pee
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