Landeshauptstadt: Minister im „Zauberwald“
Schönbohm besucht Verkehrserziehung in Kindertagesstätte
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Schönbohm besucht Verkehrserziehung in Kindertagesstätte Von Karsten Sawalski Waldstadt II. Bei den jungen Verkehrsteilnehmern ist der brandenburgische Innenminister noch nicht so bekannt. „Wer bist du denn?“, fragt ein kleines Mädchen am Montagmorgen von der Kindertagesstätte „Zauberwald“ in der Waldstadt II den Herrn in dem dunklen Anzug. „Ich bin der Innenminister“, antwortete Jörg Schönbohm artig. Zuvor war der Minister Gast und Zuschauer einer Puppen-Theater-Vorstellung, bei der die Polizei alle Rollen spielte. Hinter einem dunklen Samtvorhang und vor etwa 45 begeisterten Kindern schlüpften Polizeiobermeister Bernd Seidel, Polizeimeisterin Ulrike Janowski und Polizeihauptmeisterin Sylvia Jung mit beiden Händen und dem Einsatz ihrer Stimmen in die Rollen der Puppenkindern Susie und Hans, eines Raben als Moderator, Opa Müller und „Mäuschen“, dem Spielkameraden mit der kecken Baseballmütze. Seit 1994 arbeitet Sylvia Jung mit Puppentheatern für die Verkehrserziehung in Kindertagesstätten und Schulen. „Die Stücke schreibe ich meist selber und auch viele Puppen und Requisiten sind in Eigenarbeit entstanden“, sagt die Polizeihauptmeisterin, die, wie auch ihre Kollegen, das Puppenspielen in entsprechenden Seminaren erlernt hat. „Etwas Talent und Gespür gehört natürlich auch dazu“, meint Jung. Kinder sind als Zuschauer zwar schnell zu begeistern, aber sie sind auch schnelle Beobachter – deshalb sollte die Handlung schlüssig sein und die Akteure müssen jederzeit die aufkommenden Fragen der Kleinen spielerisch beantworten können. Die drei Polizisten haben das Theater im „Zauberwald“ voll im Griff. Die Handlung ist schnell erzählt: Junge und Mädchen spielen Ball am Fahrbahnrand. Der Ball fällt auf die Straße und wird überfahren. Dann wollen die beiden Spielkameraden auf den Spielplatz, der auf der anderen Straßenseite liegt – dabei müssen sie die Ampelanlage beachten. Zwischendurch taucht ein Rabe mit langem, zotteligem Fell auf, der im Gespräch mit dem Kinderpublikum die verkehrserzieherischen Fragen wiederholt. Die Handlung bietet aber auch kriminalpräventive Aspekte: Opa Müller verspricht den Kindern einen neuen Ball, wenn sie mit zu ihm kommen. Nach einigem Hin und Her reagieren Hans und Suzie aber richtig und vorbildlich – die Kinder wollen erst bei ihren Eltern Bescheid sagen. „Daneben bieten wir auch ein Umweltstück an, in dem wir beispielsweise den Gewässerschutz ansprechen“, erklärt Jung das breit gefächert Konzept der Polizei-Puppentheater-Gruppe, die schon sehr bekannt und ebenso beliebt ist. „Wir sind langfristig ausgebucht“, so Sylvia Jung. Beliebt ist auch die Kita „Zauberwald“. Etwa 217 Kinder, im Alter von 0 bis 12 Jahre, werden in den großzügigen Gruppenräumen und dem waldreichen Außengelände von derzeit 18 Erziehern betreut. „Das Besondere ist, dass die Kinder hier wirklich mitbestimmen können“, sagt die Leiterin Rosemarie Trantow. Sei es die Planung der Tagesabläufe, das Mittagessen oder die Anfangszeit für die Hausarbeiten: „Die Kinder haben stets die Auswahl zwischen mehreren Angeboten“, sagt Trantow. Verkehrserziehung ist ein wesentlicher Bestandteil in der Kita. Im letzten Jahr waren 52 Kinder an Unfällen in der Stadt Potsdam beteiligt, davon wurden 39 verletzt. Polizeihauptmeisterin Sylvia Jung ist telefonisch unter (0331)-55081426 zu erreichen.
Karsten Sawalski
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