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Landeshauptstadt: Ministerium verteidigt Ablehnung Zu viele Stunden für Lehrer an Privatschule

Das Brandenburger Bildungsministerium hat die Vorwürfe angesichts der Absage an die Eröffnung der privaten Schiller-Gesamtschule im Stadtteil Drewitz zurückgewiesen. Dem Ministerium lägen Zahlen aus den Unterlagen des Trägers vor, wonach Lehrer mit bis zu 43 Stunden eingesetzt werden, sagte der Ministeriumssprecher Stephan Breiding gegenüber den PNN.

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Das Brandenburger Bildungsministerium hat die Vorwürfe angesichts der Absage an die Eröffnung der privaten Schiller-Gesamtschule im Stadtteil Drewitz zurückgewiesen. Dem Ministerium lägen Zahlen aus den Unterlagen des Trägers vor, wonach Lehrer mit bis zu 43 Stunden eingesetzt werden, sagte der Ministeriumssprecher Stephan Breiding gegenüber den PNN. „Wir müssen uns darauf verlassen, dass das gilt.“ Allein im bestehenden Schillergymnasium würden laut den Plänen manche Lehrer für 29 oder 30 Stunden eingesetzt. Hinzu kämen weitere Unterrichtsstunden in der geplanten Gesamtschule. Damit würde der Träger weit über das herkömmliche Lehrerdeputat hinausgehen. „Das ist so nicht statthaft“, so Breiding. Andreas Mohry, Schulleiter des Schillergymnasiums, hatte hingegen die Aussage des Ministeriums als falsche Behauptung bezeichnet. Kein einziger Lehrer würde das Deputat von 26,5 Wochenstunden überschreiten.

Wie berichtet hatte das Ministerium die geplante Schule des Trägers ISES International Schiller Education Society GmbH mitten in den Sommerferien abgelehnt, weil formale Voraussetzungen nicht erfüllt würden. So seien nicht ausreichend Räumlichkeiten und Lehrkräfte nachgewiesen worden.

In der Stadt Potsdam sieht man den Fall weitesgehend emotionslos. „Die Schule ist für die Stadt nicht von herausragender Bedeutung“, sagt Fachbereichsleiterin Bildung und Sport, Petra Rademacher. Mit der Eröffnung der Schule würde sich die Bedarfsituation nach Gesamtschulplätzen nicht verändern. Schulrat Eckhard Dörnbrack verweist darauf, dass nur zehn von 37 Anmeldungen für die Schule aus Potsdam waren.

Die Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft Freier Schulen in Brandenburg, Irene Petrovic-Wettstädt, kritisiert hingegen die späte Bekanntgabe der Ablehnung. „Das ist definitiv nicht in Ordnung“, sagt Petrovic-Wettstädt. „Das geht zulasten der Kinder.“ Auch für den CDU–Politiker Steeven Bretz „ist es nicht tragbar, dass vor den Ferien keine klare Beschlusslage vorgelegen hat“.

Die Absage sei sicherlich relativ spät gekommen und der Bescheid hätte früher erteilt werden können, räumt Ministeriumssprecher Stephan Breiding ein. Allerdings habe man Mohry die Gelegenheit geben wollen, nachzuliefern. „Wir hätten das Zeitfenster auch früher zumachen können. Wir hatten damit gerechnet, dass er als erfahrener Träger weiß, was er zu liefern hat.“

Insgesamt wurden laut Breiding drei von elf Anträgen auf Schulgründungen in Brandenburg genehmigt. giw

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