ATLAS: Misslich
Warten kann gefährlich sein. Straßenbahnpassagiere, die in der Berliner Straße aus- und einsteigen, klagen schon seit gut einem Jahr über die dort neu eingerichteten sogenannten Kaphaltestellen.
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Warten kann gefährlich sein. Straßenbahnpassagiere, die in der Berliner Straße aus- und einsteigen, klagen schon seit gut einem Jahr über die dort neu eingerichteten sogenannten Kaphaltestellen. Die Barrierefreiheit, die durch diese neue Haltestellenkonstruktion erreicht wurde, geht in der Praxis auf Kosten der Sicherheit von Fußgängern – weil offenbar weder Autofahrern noch Fußgängern einleuchtet, wie man mit einer solchen Haltestelle umgeht: Fußgänger warten irrtümlich auf dem dafür zu schmalen Streifen neben der Tram, Autofahrer ihrerseits halten nicht, wenn eine Tram einfährt. Aber woher sollen Otto-Normal-Verkehrsteilnehmer auch wissen, was sich Verkehrsplaner bei den Kaphaltestellen gedacht haben? Bislang sind schwerere Unfälle glücklicherweise ausgeblieben – zumindest an dieser Stelle. An der Tramhaltestelle in der Zeppelinstraße dagegen, die vorher nicht als Unfallschwerpunkt bekannt war, kam im Sommer ein Mädchen tragisch zu Tode. Dass die Stadt mit der daraufhin angekündigten Sicherheitsprüfung für sämtliche Tramhaltestellen nun in den Rückstand geraten ist, ist unverständlich und misslich. Ein zügiger Test und Maßnahmen für mehr Sicherheit könnten schließlich verhindern, dass es zu weiteren schweren Unfällen kommt.
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