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ATLAS: Missverständlich

Sabine Schicketanz bedauert die Entscheidung der Uni

Stand:

Über die Entscheidung der Potsdamer Universität, das Hissen der Regenbogenfahne zu untersagen, darf man sich zumindest wundern. Denn die Gleichberechtigung homosexueller Menschen ist glücklicherweise weitestgehend nicht mehr als Anliegen nur einer politischen Partei oder Gruppierung einzuordnen. Es handelt sich vielmehr um ein gemeinsames Interesse aller demokratischen Kräfte, sich offensiv gegen Diskriminierungen einzusetzen. Das Argument des Uni-Präsidialbüros, die Universität wolle und könne als Gesamt-Institution nicht in politischen Fragen Position beziehen, hinkt somit massiv. Auch dass, wenn einmal die Regenbogenfahne gehisst würde, ja jeder kommen könnte, ist nicht zutreffend. Es gibt nur wenige gesamtgesellschaftliche Anliegen gleichen Ranges – etwa die Gleichberechtigung von behinderten Menschen oder den Kampf gegen Rassismus und Rechtsextremismus. Dass ausgerechnet eine Universität sich nun dem Gedanken der Toleranz verschließt, ist bedauerlich. Dazu kommt, dass es beim Hissen der Regenbogenfahne mittlerweile – und das ist ein Erfolg – eher umgekehrt funktioniert: Wer sie nicht hisst, der kann leicht missverstanden werden als Gegner der Gleichberechtigung von Schwulen und Lesben.

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