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Sport: Mit 29 Jahren jung genug für den Einersieg

Potsdamer Kanuten bei den Europameisterschaften im spanischen Pontevedra ganz stark

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Mit drei Titeln kehrte Katrin Wagner-Augustin als erfolgreichste Teilnehmerin von den Kanu-Europameisterschaften aus Spanien zurück. Erstmals siegte die 29-jährige Potsdamerin im Einerkajak über 500 m, und das war ein echter Paukenschlag. „Bereits nach den Vorläufen hatte ich ein sehr gutes Gefühl und konnte dann auch im Finale der starken Konkurrenz das Heck zeigen“, freute sie sich.

„Schon immer war ich der Meinung, dass Katrin auch im Einer vornweg fahren kann, wenn sie sich richtig in diese Aufgabe hineinkniet“, kommentierte Ex-Olympiasieger Jürgen Eschert den Erfolg. „Bisher hat sie vor dieser schwierigen Disziplin wohl ein wenig zu viel Respekt gezeigt.“ Der Erfolg habe bewiesen, dass man auch im etwas fortgeschritteneren Sportleralter im K 1 herausragende Leistungen bringen kann.

Der Vorsitzende des Fördervereins des Kanuclubs Potsdam meint, mit der EM-Goldmedaille im Rücken könne Katrin Wagner-Augustin nun bei den vom 8. bis 12. August in Duisburg anstehenden Welttitelkämpfen eine herausragende Platzierung erreichen. Die Konkurrenz sei dort nicht wesentlich härter als am Wochenende im spanischen Pontevedra, denn „die besten K 1-Fahrerinnen kommen derzeit aus Europa“. Allerdings rechne er damit, dass Katrins schärfste Konkurrentinnen, so die Ungarin Katalin Kovacs, bis dahin noch zulegen werden.

Jürgen Eschert sieht die Potsdamer Kanuten auf einem guten Weg; das werde sich auch bei den WM und auf dem Weg zu den Olympischen Spielen zeigen. Abgesehen vom Gold für die K2-Olympiasieger Ronald Rauhe und Tim Wieskötter, die damit ihre seit 2000 anhaltende Siegesserie fortsetzen konnten, holte im K2 der Damen Fanny Fischer (Potsdam) mit Nicole Reinhardt (Lampertheim) den Spitzenrang. „Der erste internationale Titel für Fanny, das wird ihr Auftrieb geben“, erwartet Eschert. „Der Zweier ist ideal besetzt. Beide Mädchen sind schnell und durchschlagskräftig und verstehen sich auch menschlich gut.“

Potsdams Kanulegende hat ebenso die jungen Sportler im Blick, die sich nun in den Erwachsenenklassen behaupten müssen. Bronze und damit seine erste internationale Medaille im Männerbereich holte Sebastian Brendel im C4 auf der 500m-Distanz, nicht zu vergessen die vierten Plätze von Sebastian Lindner (Potsdam) im K4 über 1000 m und des nach langer Pause wiedergenesenen Lutz Altepost im K4 über 200 m. Zurzeit bereitet Jürgen Eschert den 3. Potsdamer Kanalsprint vor, der am Sonntag ausgetragen wird. „Die Zuschauer können sich freuen, denn mit allen Potsdamer EM-Platzierten wird die Nationalmannschaft nahezu komplett an den Start gehen“, kündigt er an.

Erhart Hohenstein

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