Landeshauptstadt: Mit 500 Porträts zur Rathausspitze Linke für Begrenzung der Plakatzahl im Wahlkampf
Potsdams Linke schlagen ihren Mitbewerbern im Kampf um den Sessel des Oberbürgermeisters eine freiwillige Begrenzung der Zahl der Wahlplakate vor. In einem Brief an die Vorstände von SPD, CDU, FDP, Bündnisgrünen und Die Andere regen sie eine „Größenordnung von 500 Plakaten“ an – üblich ist etwa das Dreifache.
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Potsdams Linke schlagen ihren Mitbewerbern im Kampf um den Sessel des Oberbürgermeisters eine freiwillige Begrenzung der Zahl der Wahlplakate vor. In einem Brief an die Vorstände von SPD, CDU, FDP, Bündnisgrünen und Die Andere regen sie eine „Größenordnung von 500 Plakaten“ an – üblich ist etwa das Dreifache. Ziel des Aufrufs ist es, „Geldverschwendung“ zu vermeiden, Politikverdrossenheit entgegenzuwirken und durch „Schonung von Materialressourcen“ die Umwelt zu schonen.
Die Reaktionen der Angeschriebenen reichte gestern von Sympathie über Unentschlossenheit bis Ablehnung. Ein einhelliges Nein kam von Union und Liberalen. Wie viele Plakate geklebt würden, solle jede Partei selbst entscheiden, sagte CDU-Fraktionschef Michael Schröder den PNN und würzte sein Statement mit Sarkasmus: Es sei „rührend“, dass sich die Linke offenbar um das Vermögen der anderen Parteien sorge – wo sie selbst ja noch über ein ausreichendes Polster „aus alten Zeiten“ verfüge. FDP-Fraktionschefin Martina Engel-Fürstberger will es ebenfalls den Parteien anheimstellen, wie viele Plakate sie im Stadtbild anbringen, denn: „Wir leben in einem freien Land.“ Noch unentschieden sind dagegen die Sozialdemokraten. „Wir werden den Vorschlag prüfen“, erklärte SPD-Unterbezirks- und Fraktionschef Mike Schubert. Sicher sei es sinnvoll, sich „in größerer Runde“ über das Ansinnen zu verständigen. Unverständnis äußerte er allerdings darüber, dass das interne Schreiben nahezu zeitgleich an die Presse geleitet wurde. „Das ist ein komischer Stil“, kritisierte Schubert. Zustimmung gab es lediglich von den Grünen und der Wählergemeinschaft Die Andere. „Eine sympathische Idee“, lobte Grünen-Fraktionschef Nils Naber. Die Andere-Stadtverordneter Gregor Voehse erklärte: „Grundsätzlich befürworten wir das.“ P. Straube
P. Straube
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