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ATLAS: Mit Abstand

Gestern hat sich Horst Gramlich ins Goldene Buch der Stadt eingetragen. Ja, der Horst Gramlich.

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Gestern hat sich Horst Gramlich ins Goldene Buch der Stadt eingetragen. Ja, der Horst Gramlich. Der erste Oberbürgermeister dieser Stadt nach der politischen Wende. Der Oberbürgermeister, der vor zwölf Jahren mit großer Mehrheit abgewählt worden ist – mit anderen Worten, dessen Amtszeit kein gutes Ende genommen hat. Dass Gramlich nun mit dem Eintrag ins Goldene Buch geehrt wurde, mag manche verblüffen. Andere mögen sogar Unverständnis für diese Ehrung empfinden. Sie ist dennoch gerechtfertigt. Denn wie viele andere Potsdamer, die sich in den ersten Jahren nach 1990 in politische Verantwortung begaben, hat sich auch Horst Gramlich Verdienste um die Stadt erworben. Besondere sogar, denn er war acht Jahre lang Potsdams Oberbürgermeister. Es waren mit Sicherheit, für die Potsdamer, für die Landeshauptstadt und auch für Gramlich selbst, nicht acht glückliche Jahre. Verfehlte Politik, missliche Entscheidungen gehören zur Bilanz; ebenso der damals unversöhnlich erscheinende Abschied Gramlichs, der Potsdam, so ist überliefert, nach seiner Abwahl nie wieder betreten wollte. Mit dem Abstand der Geschichte haben sich die großen Verwerfungen gelegt, der Blick aufs Wesentliche ist geschärft. Damit ist Horst Gramlichs Unterschrift im Goldenen Buch der Landeshauptstadt ein richtiger und folgerichtiger Schritt.

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