
© A. Klaer
Landeshauptstadt: Mit dem fliegenden Teppich durch die Weihnachtszeit
„Aladin und die Wunderlampe“ ist das neue Musical des Kindermusiktheaters Buntspecht. Am Sonntag ist Premiere
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Ob sie nervös ist? „Nein, auf gar keinen Fall“, winkt Margitta Burghardt ab und lacht. „Wir sind ganz entspannt, das ist unsere normale Arbeitsatmosphäre.“ Im Theatersaal im Treffpunkt Freizeit findet gerade die erste Kostümprobe mit Kulissen statt, am Sonntag ist Generalprobe für das neue Stück vom Kindermusiktheater Buntspecht.
Seit Jahren gehören die Theateraufführungen und Kindermusicals zur Vorweihnachtszeit wie gebrannte Mandeln und Zuckerwatte. Nach „Peter Pan“ und „Mary Poppins“ wird in diesem Jahr „Aladin und die Wunderlampe“ aufgeführt. 110 Kinder und Jugendliche im Alter von vier bis 14 Jahren wirken mit, zwei Besetzungen hat Theaterleiterin Margitta Burghardt mit vielen Helfern einstudiert.
Erste Proben fanden bereits im Juni statt. Im Probenlager, eine Woche Ostsee, wurden die Lieder einstudiert und aufgenommen. In bewährter Zusammenarbeit stammen Stück-Text und Liedtexte aus der Feder von Thomas Knabe, bekannt vom Kindermusikttheater Pampelmuse, die Musik dazu von Peter Eichstädt, Komponist und Keyboarder aus Potsdam. „Alle Kinder tragen Headsets, sie sind gut zu verstehen und singen live“, sagt die Theaterleiterin Burghardt. „Das Playback ist nur zur Unerstützung, wenn es zu anstrengend wird.“ Wie bei den Flugszenen: Manche Charaktere – Papagei und Affe sowie der böse Zauberer Jafar – werden von einer Berliner Stuntfirma professionell in die Höhe gezogen.
Vieles mutet recht professionell an, in der Inszierung wird an nichts gespart. Opulente Kostüme wurden von einer professionellen Schneiderin hergstellt, ein aufwändiges Bühnenbeld mit gleich mehreren Szenenbildern, Requisite, Effekte wie Licht und Ton – all das finanziert über Fördermittel, beispielsweise vom Jugendamt, und vielen Spenden. 18 Aufführungen sind im Treffpunkt Freizeit geplant, auch Schulklassen und Kitagruppen sowie mittlerweile auch viele Besucher aus Berlin haben sich angemeldet.
Zu den ehrenamtlichen Helfern gehören Eltern und Großeltern, aber auch Felix Wohlfarth. Der 22-Jährige hat zwölf Jahre beim Kinderheater mitgespielt, jetzt absolviert er hier sein Erzieherpraktikum. Zu tun gibt es einiges. Kinder backstage betreuen, Verpflegung organisieren, mit Kulisse und Kostümen helfen. Einige Mütter haben Nähzeug dabei, vor Ort werden Hosen angepasst, letzte Handgriffe getätigt.
Auch 50 Kinder unter einen Hut zu kriegen, ist eine Herausforderung. „Die Teppiche in die Startlöcher“, ruft Regisseurin Margitta Burghardt auf die Bühne. Raffiniert wurde der Fliegende Teppich für das Märchen aus 1001 Nacht umgesetzt: Zwei Mädchen stecken in einem weiten Teppich-Umhang wie siamesische Zwillinge oder in einem rollbaren Konstrukt, das dann auch Aladin und seine geliebte Prinzessin trägt. Dann fliegen sie über Meere, Wüsten und Oasen. Am Ende verliebt sich die Prinzessin in Aladin, der dafür den Flaschengeist Dschinn aus der Wunderlampe lässt und ihm die Freiheit schenkt. Der böse Zauberer geht leer aus.
Die orientalische Märchenwelt verströmt dabei einen wahrlich verwunschenen Zauber. Zwischen den Palastmauern, auf dem Bazar und in der Oase wird nicht nur der Teppich ausgerollt. Dort tanzten auch die Prinzessin und ihre Freundinnen, bauchfrei und in Metallic-Pluderhosen, der quirlige Dschinn springt umher, und allerlei Tiere treten auf: Skorpione und Sandwürmer, Schlangen, Affen und ein Papagei. Ein wahrer Wüstenzoo. Steffi Pyanoe
Premieren am kommenden Sonntag um 11 und 16 Uhr, Treffpunkt Freizeit, Am Neuen Garten 64. Weitere Termine unter www.kmt-buntspecht.de
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