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Erstmals ganz vorn. Die OSC-Wasserballer siegten im Bundesliga-Rennen.

© Möldner

Von Michael Meyer: Mit dem Kanu-Präsidenten zum Sieg

Olaf Heukrodt lobt die Potsdamer Wasserspiele mit 1300 Teilnehmern, bei denen nur das Boot des SCP kenterte

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Der Präsident kam, sah, staunte und siegte. Olaf Heukrodt, seit 2005 Präsident des Deutschen Kanu-Verbandes, erlebte gestern Nachmittag erstmals hautnah die traditionellen Wasserspiele des KC Potsdam und war von der 13. Auflage sehr angetan. „Ich hätte nicht gedacht, dass hier so viel los ist – aber Kanu ist ja auch ein Volkssport“, meinte der mittlerweile 47-jährige Einercanadier-Olympiasieger von 1988, ehe er für das letzte Rennen des Tages in den Zwanziger-Canadier der Industrie- und Handelskammer (IHK) Potsdam stieg, mit dem er – auf Position zwei hinter IHK-Chef Victor Stimmig sitzend – das Parteienrennen vor der Linken und der FDP gewann.

Als Heukrodt noch aktiver Kanute des SC Magdeburg war, gehörte das von Stimmig geleitete Magdeburger Bau- und Montage-Kombinat zu den Förderern der Kanuten. Und als sich beide kürzlich am Rande der Kanu-Europameisterschaften auf dem Brandenburger Beetzsee wiedersahen, machten sie den Deal für die Wasserspiele perfekt. „Guter Mannschaftsgeist in der Wirtschaft zahlt sich aus“, erklärte Stimmig nun nach dem wiederholten Sieg des IHK-Bootes. „Wenn wir zusammenhalten, kommen wir voran.“

Das war auch das Motto des SC Potsdam im Auftaktrennen der Potsdamer Sportvereine. Gemeinsam trieben die Bobfahrer, Leichtathleten und American Footballer ihren Zehnercanadier zum Sieg vor dem TTV Einheit Potsdam und OSC ins Ziel, wo sie sich alle zusammen jubelnd auf eine Seite beugten – und schon trieben das Boot kielauf und die Aktiven im Wasser. „Macht nichts. Hauptsache, wir haben gewonnen“, meinte der frühere Weitspringer Toni Rieger, nachdem er ans Ufer geschwommen war. Hochspringer Oliver Bräutigam, der zweimal unters gekenterte Kanu kam, sah es nicht ganz so lustig. „Ich war vom Paddeln fix und fertig und hatte keine Kraft mehr zum Schwimmen“, erzählte er. „Da bekommt man schon ein bisschen Angst – aber die DLRG hat uns ja gleich gerettet.“

Dies war aber das einzige Missgeschick des gestrigen Nachmittags, an dem ansonsten rund 1300 Kinder, Jugendliche und Erwachsene in diversen Rennen vorwiegend ihren Spaß hatten. Beispielsweise die Erstliga-Wasserballer des OSC Potsdam, die das Rennen der Bundesliga- Mannschaften im Fotofinish vor den Judoka des UJKC Potsdam – Seriensieger der letzten Jahre – und dem Mixed-Team Turbine-Fußballerinnen/SC-Volleyballerinnen gewannen. „Wir hatten keine Zeit, vorher zu üben, sind aus dem Kalten heraus gestartet und haben einfach voll durchgezogen“, erzählte Schlagmann Tommy Jeschull, der ansonsten Center- Verteidiger seines Teams ist.

Im 7. Internationalen Botschaftsrennen behauptete sich diesmal das Generalkonsulat der Türkei vor Peru II und Frankreich. „Das war super“, freute sich Erol Kücükcolak, Schlagmann des Siegerbootes, der anschließend mit Gerd Harms über Paddeltouren auch für türkische Jugendliche beriet. Harms, Staatssekretär und Landes-Bevollmächtigter beim Bund und für Europaangelegenheiten sowie vor 15 Jahren Gründungsmitglied des Fördervereins des KCP, wurde auf der Mitgliederversammlung der Potsdamer Kanuten am Samstag als Nachfolger von Horst Müller- Zinsius zum KC-Präsidenten gewählt. „Potsdams Kanusport ist atemberaubend und einzigartig“, erklärte Harms, ehe die diesjährigen Weltmeister und WM-Platzierten seines Vereins auf der Bühne von Ministerpräsident Matthias Platzeck geehrt wurden.

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