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Potsdamer Studenten überzeugten mit ihrer Geschäftsidee im Businessplan- Wettbewerb
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Claudia Reinhold und Holger Brademann staunten nicht schlecht, als sie erfuhren, dass sie mit ihrer Geschäftsidee in der ersten Stufe des Businessplan-Wettbewerbs Berlin Brandenburg den 3. Preis gewonnen haben. Immerhin waren in diesem Jahr 427 Konzepte eingereicht worden.
Ursprünglich hatten sich die beiden BWL-Studenten der Universität Potsdam an diesem Wettbewerb nur beteiligt, um damit die Anforderungen für eine Lehrveranstaltung zu erfüllen. Sie studieren mit dem Schwerpunkt auf „Innovative Existenzgründung und Mittelstandsentwicklung“. Eine Woche vor dem Abgabetermin war ihnen noch immer nichts Gutes eingefallen. „Als ich beim Abendessen die Idee für einen Podcast-Cityguide hatte“, erzählt Holger Brademann, „da war das purer Zufall."
Gemeinsam entwickelten sie aus der Idee die Grundlage für ein Geschäftskonzept, das sie zuerst am Lehrstuhl von Prof. Guido Reger präsentierten und dann beim Wettbewerb einreichten. Das Angebot des digitalen Stadtführers soll sich an Touristen richten, die sich spontan dazu entschließen, eine fremde Stadt zu besuchen. Ohne großen Aufwand könnten sie sich komplette Pakete aus Audio- und Videodateien aus dem Internet herunterladen und auf ein mobiles Gerät wie einen Video-iPod überspielen. Der Podcast-Cityguide würde die Besucher dann entlang empfohlener Routen durch die Stadt führen und wichtige Fakten sowie interessante Details zu den Sehenswürdigkeiten liefern. Über das Internet könnten diese Informationen permanent und schnell aktualisiert werden.
Die Idee ist allerdings nicht neu. Im letzten Jahr ist beispielsweise in einem Schülerprojekt der Video-Podcast „Gutes Bremen - Schlechtes Bremen“ entstanden, der die Lieblingsplätze der Jugendlichen kurz vorstellt. Zudem wird bereits ein kostenloser Audio-Stadtführer für London online angeboten. Dass die beiden Studenten dennoch den 3. Preis in der Kategorie für technologieorientierte Produkte gewonnen haben, begründet der Koordinator des Wettbewerbes Matthias Haensch so: „Für uns ist nicht allein die Idee wichtig, sondern es kommt darauf an, dass ein gutes Geschäftskonzept dahinter steht.“ Und das hebt sich deutlich von den bestehenden Stadtführern ab. Denn der Podcast-Cityguide der BWL-Studenten soll keine Szeneberichte enthalten, sondern sich auf die wichtigen Sehenswürdigkeiten einer Stadt konzentrieren und die Audioführung durch Bild- und Videomaterial ergänzen.
Claudia Reinhold und Holger Brademann sind gerade im 7. Semester, weshalb erst einmal das Studium im Vordergrund steht. „Wenn wir jedoch auch im weiteren Verlauf des Wettbewerbes Erfolg haben sollten, können wir uns schon vorstellen, die Idee in die Tat umzusetzen“, sagt Claudia Reinhold. Anfangs würden sie dabei vieles selber machen wollen oder auf die Hilfe von Freunden und Bekannten zurückgreifen. Als erstes würde ein Prototyp für Potsdam oder Berlin entwickelt und in andere Sprachen übersetzt werden. Denn der Stadtführer soll auch für die wichtigsten Besuchergruppen aus dem Ausland nutzbar sein. „Das bringt mehr potentielle Kunden bei geringem zusätzlichen Aufwand“, erklärt Holger Brademann.
Für die zweite Stufe des Wettbewerbes mussten sie jetzt eine Marktanalyse, in der das Potential der Geschäftsidee dargestellt werden sollte, vorlegen. Außerdem ein Marketingkonzept für die Produkteinführung. Eine vollständige Finanz- und Unternehmensplanung erfolgt in der letzten Stufe. Sind die beiden Studenten damit erfolgreich, dann winken am Ende 10.000 Euro Preisgeld.
Auf der ersten Preisverleihung konnten sie schon jetzt Kontakte knüpfen, die ihnen für die spätere Verwirklichung ihre Konzepts hilfreich sein werden. So hat ihnen beispielsweise der Chef von podcast.de seine Hilfe angeboten. Um die Theorie allerdings in der Praxis testen zu können, wollen sich beide erst einmal selbst einen Video-iPod zulegen und dafür das bereits gewonnene Preisgeld von 500 Euro investieren.
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