Landeshauptstadt: „Mit der SPD kein radikaler Kapitalismus“ Andrea Wicklein erneut SPD-Direktkandidatin
Hermannswerder - „Wir brauchen Mut und Entschlossenheit“, sind Andrea Wickleins erste Worte in ihrer Rede zur Kandidatur. Wicklein wurde am Freitagabend mit 97 Prozent aller Delegiertenstimmen des SPD-Unterbezirks Potsdam zur Direktkandidatin für den Wahlbezirk 61 – zu dem Potsdam, aber auch Teile von Potsdam-Mittelmark gehören – gewählt.
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Hermannswerder - „Wir brauchen Mut und Entschlossenheit“, sind Andrea Wickleins erste Worte in ihrer Rede zur Kandidatur. Wicklein wurde am Freitagabend mit 97 Prozent aller Delegiertenstimmen des SPD-Unterbezirks Potsdam zur Direktkandidatin für den Wahlbezirk 61 – zu dem Potsdam, aber auch Teile von Potsdam-Mittelmark gehören – gewählt. Es werde einer der schwierigsten Wahlkämpfe der Parteigeschichte sein, ist sie sich sicher. Doch bei den Potsdamer Sozialdemokraten in der Wahlkreiskonferenz auf Hermannswerder dominiert der Wille, den Kampf gegen niedrige Umfragewerte aufzunehmen. Die Reformen der letzten Jahre – ein Grund für das anhaltende Stimmungstief bei der SPD – seien die Basis, dass es dem Land künftig besser gehe, meint Wicklein. „Und die Reformen beginnen zu greifen“, verweist sie auf die mittelmärkische Hartz IV-Agentur Maia in Werder, die sie kürzlich besucht hatte. „Dort, wo die Änderungen entschlossen durchgesetzt werden, sind erste Erfolge bereits zu verzeichnen.“ Wicklein will einen ehrlichen, argumentativen Wahlkampf führen. Dabei werde es eine klare Abgrenzung zum „bunt zusammengewürfelten“ Konzept der CDU und zu ihrer hiesigen Direktkandidatin Katherina Reiche geben. „Die Mehrwertsteuererhöhung trifft vor allem die Neuen Bundesländer; für Rentner und Arbeitslose, kleine und mittelständische Betriebe ist das eine Katastrophe“, geißelt Wicklein den Vorschlag der Union. Eines der wichtigsten Ziele der SPD-Direktkandidatin: eine Ost-West-Angleichung der Regelsätze beim Arbeitslosengeld II. „Davon steht nichts im CDU-Programm.“ Es könne nicht sein, dass Bedürftigkeit mit zweierlei Maß gemessen werde. Die Union habe die Soziale Marktwirtschaft eines Ludwig Erhard „weit hinter sich gelassen“, meint Wicklein. „Die Sozialdemokratie werde nie einen radikalen Kapitalismus fördern.“ Selbstbewusst ist die SPD-Direktkandidatin auch in der Auseinandersetzung mit der, derzeit in Umfragen starken Linkspartei.PDS und ihrem Direktkandidaten Rolf Kutzmutz: „Noch gibt es ja nicht einmal ein Programm, man hört nur populistische Forderungen, deren Finanzierung nicht geklärt sind.“ Die Linkspartei wolle die Realität nicht wahrhaben und schüre die Unsicherheit bei den Menschen. „Das ist die Preisgabe jeglicher Verantwortung“, so Wicklein. Kay Grimmer
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