zum Hauptinhalt

Sport: Mit erhobenem Haupt vom Platz

Turbine trennte sich im Spitzenspiel gegen Duisburg 0:0 – bot aber spannenden Fußball

Stand:

Turbine trennte sich im Spitzenspiel gegen Duisburg 0:0 – bot aber spannenden Fußball Von Henner Mallwitz „Da wird der Trainer bestimmt nicht zufrieden sein“, bangte Anja Mittag nach dem Spiel. Jedoch war dem ganz und gar nicht so: Turbine-Coach Bernd Schröder zeigte sich durchaus angetan, auch wenn das Spitzenspiel seiner Elf beim Bundesligaspitzenreiter FCR Duisburg gestern nur 0:0 endete. „Eine große Kulisse mit einem tollen Spiel“, schwärmte der sonst eher kritische Trainer und machte vor allem ein kleines Manko aus. „Es hätte gut und gerne auch 4:4 stehen können, denn Chancen gab es auf beiden Seiten zur Genüge.“ Und so sahen 1520 Zuschauer – Vereinsrekord im PCC-Stadion – zwei Mannschaften, die sich nichts schenkten. Inka Grings hatte für die Gastgeberinnen nach sechs Minuten eine eben solche Großchance wie Conny Pohlers vier Minuten später. Dabei sollte es in Hälfte eins bleiben, doch die zweite Halbzeit begann sofort mit einem spannungsvollen Schlagabtausch. Vor allem Nadine Angerer im Kasten der Potsdamerinnen – auf der anderen Seite hütete ihre Konkurrentin aus dem Nationalteam Silke Rottenberg das Tor – zeigte eine souveräne Leistung, wehrte mehrere sichere Torchancen ab und setzte den i-Punkt in der 60. Minute. Nach einem nach Schröders Ansicht unberechtigten Foul-Elfmeter ließ sie Inka Grings – sie vergab zudem vier weitere große Möglichkeiten – scheitern und sorgte damit für den gerechtfertigten Ausgleich, bei dem es bis zum Schluss blieb. Auch Turbine-Sprecherin Nadine Bieneck zeigte sich angetan von ihrer Leistung: „In großen Spielen wächst sie besonders über sich hinaus.“ „Wir mussten die Mannschaft ein wenig umstellen, weil Britta Carlson nach ihrer Verletzung noch nicht einsetzbar war“, so Schröder. „Dafür machte Isabell Kerschowski im Mittelfeld ihre Sache aber sehr gut. Die Mannschaft hat alles gegeben, und das ist ihr anzurechnen.“ Schröder selbst musste erstmals in seinem langen Trainerleben eine bittere Erfahrung machen. In Rage über die „katastrophale Schiedsrichterleistung“ geraten, wurde er kurzerhand von der Unparteiischen Christina Beck verwarnt und anschließend auf die Tribüne verwiesen. „Diese Aktion sprach eigentlich Bände, aber wir wollen das Unentschieden auf keinen Fall der Schiedsrichterleistung zuschieben. Wir sind mit erhobenem Haupt vom Platz gegangen.“ Auch sein Trainerkollege Dietmar Herhaus war nicht ganz unzufrieden mit dem Verlauf. „Wir haben uns zwar selbst die Punkte weggenommen, aber Frankfurt wird gegen beide Teams noch schwere Spiele haben.“ Mit dem Remis behauptete sich seine Mannschaft an der Tabellenspitze (17 Punkte) – Turbine liegt mit elf Zählern aus fünf Partien derzeit hinter dem 1. FFC Frankfurt (15) und dem Hamburger SV (13) auf Platz vier. FFC Turbine: Angerer; Zietz, Becher, Kuznik; Omilade, Hingst, Wimbersky, Mittag; I. Kerschowski (68. Thomas), Pohlers, Cristiane (56. Podvorica).

Henner Mallwitz

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
console.debug({ userId: "", verifiedBot: "false", botCategory: "" })