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Sport: Mit harter Rechten Herr im Ring

Zweitligist Motor Babelsberg erboxte sich gegen den BC Cottbus einen 14:10-Gesamterfolg

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Die Frage, ob er „Ferien im Ring“ gemacht habe, nahm Vitalijus Subacius am Ende nicht übel. Schließlich hatte das Schwergewicht in den Reihen des SV Motor Babelsberg zum Abschluss eines spannenden Zweitliga-Kampfabends als letzter Athlet im Ring einen Sieg zum 14:10-Gesamterfolg seines Teams über den BC Cottbus beigetragen. Gegen Nils Griwenka machte er zwar nur das Nötigste, aber auch das reichte. „Ich war noch ein bisschen müde“, gestand der mehrfache Litauische Meister, dem noch die Mühen der Olympia-Qualifikation in Italien in den Fäusten steckten.

Die Frage nach den Ferien hatte Motor- Manager Ralph Mantau letztlich auch gar nicht ernst gemeint, denn schließlich hatte Mannschaftskapitän Anatolij Hoppe im Halbschwergewicht zuvor Babelsbergs Sieg schon klar gemacht. Unter lauten Anfeuerungsrufen der Fans im gut gefüllten Toyota-Autohaus setzte sich am Ende auch Erfahrung gegen jungen Übereifer durch. Während Hoppe schon 131 Mal im Ring stand, brachte es sein Gegner Ali El-Katan nur auf 37 Einsätze. In der zweiten Runde landete der Cottbuser zwar einen nicht ungefährlichen Treffer – am 32:18-Punktsieg, der den Gesamtsieg perfekt macht, änderte dieser aber nichts.

Den Kampf des Abends allerdings sahen die Zuschauer im Mittelgewicht. Özkeler Gökalp wollte es für die Gastgeber unbedingt richten – schließlich war der Babelsberger gleich doppelt in die Pflicht genommen. Einerseits musste er den verletzten Jörg Rosomkiewicz ersetzen, andererseits hatte er noch etwas gut zu machen. Denn seine Leistung im Hinkampf, den der Aufsteiger Cottbus 13:11 gewonnen hatte, war alles andere als berauschend. Und so legte sich Gökalp gegen Valerie Kalashyan ins Zeug, griff mit Leberhaken und gut platzierten Schlagfolgen an und zeigte von Beginn an, wer Herr im Ring ist. Kalashyan bearbeitete Gökalps Deckung phasenweise wie einen Punchingball, um dann doch von einer harten Rechten getroffen zu werden. „Ich habe ihm eine Chance gegeben, und die hat er gut genutzt“, lobte Mantau seinen Schützling nach dem Fight. „Zum Ende ließ er zwar etwas nach, aber er hat einen wirklich guten Kampf geboten.“

Das traf auch auf den Fight zu, den sich Marcel Schneider im Bantamgewicht mit Tobias Tatai vom BCC lieferte. Der Babelsberger hatte kurz zuvor vom Bundestrainer erfahren, dass dieser doch lieber dem Hallenser Ronny Beblik die Olympia- Chance gibt, und stieg deshalb nicht gerade übermotiviert in den Ring. „Aber dann habe ich den Spaß am Boxen wieder gefunden und souverän durchgezogen“, so der 21-Jährige. „Olympia ist zwar abgehakt, aber ich bin jung und hab noch viel vor.“

In die Gilde der siegreichen Motor- Mannen reihten sich auch André Kurz, der sich im Leichtgewicht gegen Marko Lebeda durchsetzte, und Sergej Haan ein. Dem Halbschwergewicht gelang ein klarer Sieg gegen Artjom Daschjan, nachdem dessen Coach in der dritten Runde das Handtuch geworfen hatte. Weltergewicht Sebastian Formella kassierte in seinem Kampf gegen Enrico Wagner ebenso eine Niederlage wie der enttäuschende Federgewichtler Jakov Terskisch, der Marten Lebeda unterlag.

Zum Gewinn der Meisterschaft reicht der Motor-Riege nun noch ein Unentschieden. Und das sollte bei den beiden noch ausstehenden Kämpfen gegen den BSK Seelze und das Boxteam Hanse Wismar durchaus möglich sein.

Henner Mallwitz

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