Landeshauptstadt: Mit Hexe Lilly kuscheln
Ausstellungsgegenstände wurden verschenkt
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Sonntag war letzter Ausstellungstag von „Hexe Lilly geht zum Film“ – und damit die vielen Sächelchen und Sachen, die das Interieur der Ausstellung im Filmmuseum bildeten, „nicht einfach in den Müllcontainer geworfen werden“, wie es Marketingchefin Christine Handke lakonisch ausdrückte, durfte sich gestern jedes Besucher-Sonntagskind ein Stück aussuchen und mitnehmen. Eine Hürde war allerdings für jeden Requisitenliebhaber zu überwinden und die hieß eben Christine Handke. Erst wenn sie das ausgewählte Stück begutachtet hatte, durfte es die Ausstellung verlassen. Denn nicht alles fiel unter die Kategorie Geschenke.
Das große Hexenbuch, das gleich neben dem Eingang seinen Platz hatte, war zum Beispiel gar nicht mehr da. Es ist schon wieder zum Film gegangen und unverzichtbares Requisit beim Teil II der Hexe-Lilli-Story. Deshalb saßen die beiden Kinder Nora und Hanne mit ihrem Vater auch am großen Basteltisch und stellten sich ein eigenes Hexenbuch her.
Die Kostüme der fünf Hauptdarsteller durften ebenfalls nicht mitgenommen werden. Sie wandern wie alle anderen Gegenstände, die ein roter Punkt zierte, in den Filmfundus. Das große Monster aber reist zu seinem Hersteller zurück. Marlene musste deshalb eine schicke rote Umhängetasche wieder zurückhängen, sie gehört zum Lilly-Kostüm und war deshalb tabu. Die Hildesheimerin, die mit ihren Eltern eigens nach Potsdam gereist war, um die Ausstellung noch am letzten Tag zu sehen, tröstete sich mit dem Kuschelkissen von Lilly. Sie wird darauf sicher zauberhafte Träume haben. Marlene hatte das Kissen schon vor 14 Uhr – zu diesem Zeitpunkt sollte das Aussuchen der Geschenke beginnen – unter den Arm geklemmt und schlenderte durch die Räume, um ihre Neuerwerbung Punkt 14 Uhr registrieren zu lassen. So manches andere Kind hatte sein Objekt der Begierde auch schon vormerken lassen, so dass der Beginn der Schenkung ziemlich ruhig vonstatten ging. Judith verguckte sich auf Anhieb in eine hübsche Lampe und durfte sie auch mitnehmen. Eine halbe Stunde später hatten bereits zwei Drittel der Exponate ihren Besitzer gewechselt und am Ende des Ausstellungstages sah Hexe Lillys Hinterlassenschaft ziemlich kahlgerupft aus.
„Wir konnten die Gegenstände verschenken“, erzählte Handke, „weil sie nicht die Originale vom Set sind. Die hätten wir für die Ausstellung gar nicht so lange ausleihen können.“ Man habe die Requisiteurin Heike Pfeiffenberger losgeschickt und sie auf Trödelmärkten und Basaren Duplikate der Filmausstattung kaufen lassen. Die würden nun nicht mehr gebraucht. 15 000 Besucher haben die Ausstellung seit November 2008 gesehen. Ihr wird nun ab 15. Oktober die Sandmann-Show folgen. Hella Dittfeld
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