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Sport: Mit Huskys durch das Erzgebirge
Dirk Grünberg aus Rehbrücke möchte jetzt seinen WM-Titel im Hundeschlittenrennen erfolgreich verteidigen
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Dirk Grünberg hat Besetzungssorgen – ausgerechnet unmittelbar vor den Weltmeisterschaften. „Meine Hunde auf der Reservebank sind angeschlagen“, erklärte am gestrigen Mittwoch der Musher genannte Schlittenführer aus Rehbrücke mit einer Spur Galgenhumor in der Stimme. Ab morgen will Grünberg bei den Hundeschlitten-WM in Oberwiesenthal seinen 2008 in Schweden erkämpften Weltmeistertitel im Sechser-Schlitten erfolgreich verteidigen. „Fünf meiner Siberian Huskys sind fit wie ein Turnschuh, aber mit dem sechsten wird es schwierig. Der eine Kandidat dafür hat gerade eine leichte Verletzung und läuft nicht ganz symmetrisch, der andere hat seit kurzem einen unerklärbaren Leistungsabfall. Hoffentlich erholt er sich bis Freitag wieder“, meint der 42-Jährige, der daheim in Rehbrücke eine Hunde-Schule und Hunde-Pension betreibt und sich bereits seit einigen Tagen in Oberwiesenthal auf die Titelkämpfe vorbereitet. „Ich habe zwar 14 Hunde mit hierher genommen, aber einige von ihnen sind schon über zehn Jahre alt und halten beim Laufen nur noch eine Stunde aus. Das reicht nicht mehr für den WM-Wettkampf.“
Bei dem sind für Grünberg und dessen Konkurrenz in der Klasse D2-1 drei Fahrten über je 40 Kilometer vorgesehen; bei den WM im schwedischen Asarna waren es je 52. „Eigentlich waren nun 46 Kilometer geplant, aber weil es jetzt hier im Erzgebirge auch taut und immer matschiger wird, ist die Strecke schon verkürzt worden“, berichtete der Rehbrücker. „Wir hoffen alle, dass es wieder ein bisschen kälter wird und weiß bleibt, denn WM-Rennen müssen auf Schnee ausgetragen werden.“ Für die 40-Kilometer-Runden bergauf, bergab hat Grünberg jeweils rund zweieinhalb Stunden geplant. Dabei muss er sich laut Meldeliste mit elf weiteren Gespannen aus Deutschland, der Schweiz, Spanien und Italien messen. Für die WM angekündigt haben sich sogar Hundeschlittensportler aus Neuseeland und Südafrika.
Dirk Grünberg will in Oberwiesenthal nach 15 Jahren Wettkampfsport mit den WM den internationalen Rennen Adé sagen – natürlich möglichst mit dem erneuten Titelgewinn. „Wenn die Hunde und ich heil durchkommen, könnte es damit klappen. Das wird aber ein hartes Brot“, ahnt der Musher. Der hofft, dass seine Huskys mit den beiden Leithündinnen Cora und Berta an der Spitze noch einmal sehr flinke Beine haben. Michael Meyer
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