
© Jan Kuppert
Von Michael Meyer: Mit Kantersieg ins Halbfinale
Turbine Potsdam gewann im Viertelfinale der Champions League auch bei Røa IL mit 5:0 und trifft nun auf Cupverteidiger Duisburg
Stand:
Durch einen erneuten 5:0-Kantersieg gegen Røa IL Oslo zog Turbine Potsdam am Mittwoch ins Halbfinale der UEFA Women’s Champions League ein. Der Deutsche Meister gewann beim norwegischen Meister und Pokalsieger in gleicher Höhe wie schon im Hinspiel und trifft nun im deutsch-deutschen Halbfinale am 10. und 18. April auf Pokalverteidiger FCR Duisburg; das Rückspiel wird im Babelsberger Karl-Liebknecht-Stadion ausgetragen. In Oslo trafen gestern vor nur 285 Zuschauern Anja Mittag (30., 63.), Fatmire Bajramaj (56.), Yuki Nagasato (73.) und Jessica Wich (82.) für Potsdam.
„Wir haben, auch in dieser Höhe, verdient gewonnen. Es war aber ein hart erkämpfter Sieg“, erklärte später Turbines Cheftrainer Bernd Schröder, der gestern Anna Felicitas Sarholz ins Tor beorderte und mit Nadine Keßler die zweifache Torschützin des Hinspiels ganz schonte. Ihre Position hinter den Spitzen besetzte Stefanie Draws, für die Yuki Nagasato auf die rechte Außenbahn rückte. „Das Ergebnis täuscht ein wenig über den Spielverlauf hinweg, denn Oslo hat von der ersten bis zur letzten Minute gegengehalten“, so Schröder. „Aber Sarholz war, wie die ganze Abwehr, zur Stelle, wenn es nötig wurde, und wir haben in den richtigen Augenblicken die wichtigen Tore gemacht.“
Eine knappe halbe Stunde dauerte es, dann lag das Leder das erste Mal in den Maschen der Røa-Torfrau Caroline Knutsen. Draws spielte nach links zu Bajramaj, die flankte in den Strafraum und Mittag schob den Ball aus acht Metern ins Tor. Beim 0:2 leistete Mittag von links die Vorarbeit; ihr Zuspiel leitete Jennifer Zietz weiter nach rechts zu Bajramaj, die ohne Probleme traf. Mit der sicheren Führung im Rücken zogen die Potsdamerinnen nun ihr schnelles Kombinationsspiel auf. Das blieb auch so, nachdem Mittag – erneut nach Bajramaj-Vorarbeit – zum 0:3 getroffen hatte und beide Torschützinnen ausgewechselt wurden. „Ich habe sie rausgenommen, um sie schon ein bisschen für die nächsten Spiele zu schonen“, sagte der Coach dazu. Nun stürmten Nagasato und die eingewechselte Tabea Kemme, und der Japanerin gelang prompt das 0:4 nach Zuspiel Kemmes mit einem platzierten Distanzschuss. Für den erneuten 5:0-Endstand aus Potsdamer Sicht sorgte Jessica Wich, die nach einem Zuspiel Nagasatos noch Torfrau Knutsen umkurvte und aus spitzem Winkel einnetzte.
„Das war zwar heute nicht unser bestes Saisonspiel, aber wir sind zufrieden und glücklich, das Halbfinale erreicht zu haben, zumal alle Tore gut rausgespielt waren“, sagte Doppel-Torschützin Anja Mittag am PNN-Telefon. Und Mannschaftskapitän Jennifer Zietz erklärte, gerade von der Dopingkontrolle ins Thon Hotel Slottsparken zurückgekehrt: „Unser Sieg war verdient, auch in dieser Höhe. Oslo wollte sich nochmal gut verkaufen und hat ordentlich gegengehalten. Aber wir standen in der Abwehr gut und sicher.“
Heute Nachmittag kehrt Turbine an die Havel zurück, dann will Bernd Schröder gleich zu einer Trainingseinheit im Luftschiffhafen bitten, ehe er die Spielerinnen nach Hause entlässt. Schließlich wartet am Sonntag das nächste Bundesliga-Spiel bei der SG Essen-Schönebeck. „Das wird dann ein ganz anderes Spiel“, meinte Anja Mittag, „Dort haben wir uns bisher immer schwer getan.“
Turbine Potsdam: Sarholz; Schmidt, Peter, Henning; Nagasato, Zietz, Draws, Odebrecht (61. C. Schröder); Wich, Bajramaj (61. Bagehorn), Mittag (61. Kemme).
(mit dpa)
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