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Sport: Mit Konzentration und Demut

Turbines Trainer-Gespann fordert nach dem Erfolg über Frankfurt auch heute in Freiburg Aggressivität

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Die Spielerinnen schätzen Achim Feifel. „Er ist ein sehr angenehmer Mensch“, sagt Kapitänin Lia Wälti über den Co-Trainer des 1. FFC Turbine Potsdam, der im Sommer zum Bundesligisten an die Havel kam und seit dem Liga-Start aufmerksam an der Seitenlinie sitzt. „Er zeigt und erklärt uns Dinge, die wir vorher nicht so gesehen und gemacht haben, unser taktisches Repertoire wird größer“, meint Wälti.

Feifel gibt das Lob gern zurück. Nach der Vorbereitung und den ersten drei Spieltagen „habe ich einen sehr guten Eindruck von der Mannschaft“, sagt der 50-Jährige, der sieben Jahre die Frauen des Hamburger SV und in der vergangenen Saison den russischen Meister FK Rossijanka trainierte. Vor allem der Auftritt gegen den 1. FFC Frankfurt am vergangenen Sonntag hat dem erfahrenen Fußballlehrer gefallen. „Nicht nur, dass wir drei Punkte gewonnen haben, sondern die überzeugende Manier fand ich bemerkenswert“, sagte Feifel. Von Beginn an sei seiner Mannschaft anzusehen gewesen: „Hoppla, die wollen das Ding reißen“, sagt er.

Die Aggressivität und die Willensstärke waren schon Merkmal beim 1:0-Auswärtssieg gegen die SGS Essen. Es ist bislang deutlich zu erkennen, dass nach dem unglücklichen Ausgang der Vorsaison mit dem Ausscheiden im Champions-League-Halbfinale und Platz drei in der Meisterschaft die ohnehin kämpferische und leidenschaftliche Spielweise der Turbinen – zumindest bislang – eine Steigerung erfahren hat. „Wir wollten sie jagen“, sagte Mittelfeld-Motor Julia Simic treffend nach dem Frankfurt-Spiel. „So muss und kann es gegen Freiburg weitergehen“, sagt auch Feifel vor dem heutigen Spiel im Breisgau (16 Uhr). Gleichwohl hat die engagierte und aufwendige Spielweise auch ihre Grenzen. „Nach der guten und intensiven Vorbereitung sind wir zwar in der Lage, uns schnell zu erholen und dank unseres sehr hohen konditionellen Levels können wir auch englische Wochen erfolgreich gestalten“, sagt Feifel. Doch sieht er ausreichend Möglichkeiten, um das Turbine-Spiel zu verbessern und effektiver zu gestalten. „Unser Spiel nach vorn ist natürlich noch ausbaufähig“, sagt Feifel. Kontersituationen müssten konzentrierter und zielstrebiger abgeschlossen werden, „sodass wir ein Spiel schneller entscheiden können“. Die Defensive, in der zu Saisonbeginn nach langer Verletzung Inka Wesely zur Abwehrchefin avancierte und am vergangenen Sonntag Bestnoten bekam, müsse nach Feifels Ansicht noch kompakter stehen.

Zum SC Freiburg reist Turbine als Tabellenzweiter, nachdem seit vergangenem Sonntag der VfL Wolfsburg dank eines besseren Torverhältnisses Spitzenreiter ist. Der amtierende Meister spielt am heutigen Mittwoch zu Hause gegen die Frauen des FC Bayern München, dem aktuellen Tabellendritten (18 Uhr live auf Eurosport). Für die Turbine-Mannschaft, die gestern Vormittag die lange Busreise nach Freiburg antrat, wird es wichtig sein, „Konzentration und Anspannung hochzuhalten“, wie Co-Trainer Achim Feifel betont und sagt: „Die Stimmung nach dem Frankfurt-Spiel ist natürlich gut.“ Daher mahnte Cheftrainer Bernd Schröder unmittelbar nach dem Erfolg am Sonntag zu Konzentration – und Demut.

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