Homepage: Mit Kultur gegen Rassismus „Festival contre le racisme“ und Sommerfest
Mit Lesungen, einem Planspiel, Diskussionen und einem Sommerfest wollen Potsdamer Studierende in der kommenden Woche gegen Rassismus und Fremdenfeindlichkeit vorgehen. Zum Auftakt des diesjährigen „Festival contre le racisme“ liest der Autor Niklas Frank am Montag aus der Abrechnung mit seinem Vater, der während des Zweiten Weltkrieges für Massenerschießungen und Deportationen verantwortlich war.
Stand:
Mit Lesungen, einem Planspiel, Diskussionen und einem Sommerfest wollen Potsdamer Studierende in der kommenden Woche gegen Rassismus und Fremdenfeindlichkeit vorgehen. Zum Auftakt des diesjährigen „Festival contre le racisme“ liest der Autor Niklas Frank am Montag aus der Abrechnung mit seinem Vater, der während des Zweiten Weltkrieges für Massenerschießungen und Deportationen verantwortlich war. Ein paar Tage später wird die Lesetheatergruppe „Literaturbühne ’90“ Texte bekannter Autoren gegen Rassismus und Gewalt mit musikalischer Untermalung vortragen.
Weiterhin auf dem Programm steht der Dokumentarfilm „No Exit“, eine Innenansicht rechtsextremer Strukturen – mit anschließender Diskussion über „Rechtsextreme an der Basis der Gesellschaft“. Ein Vortrag wird sich zudem mit Faschismus und Antisemitismus in der DDR auseinandersetzen. Dabei soll die Frage im Mittelpunkt stehen, welche Auswirkungen die historischen Entwicklungen bis heute haben. Auch die „Opferperspektive“ kommt nicht zu kurz. In einer Vorlesung berichtet der gleichnamige Verein, wie die Opfer von Überfällen diese erlebt und verarbeitet haben. Praktisch werden die Probleme und Möglichkeiten des interkulturellen Zusammenlebens in einem Planspiel untersucht.
Angelehnt ist das Festival an die Kampagne des französischen Dachverbandes der Studierenden (UNEF), der das „Festival contre le racisme“ bereits seit über einem Jahrzehnt in Frankreich veranstaltet. In diesem Jahr beteiligen sich bundesweit Hochschulen in zehn Städten. In Potsdam hat der Allgemeine Studierenden Ausschuss (AStA) der Universität die Organisation übernommen. „Auch in Potsdam sind Gewalt gegen Ausländer und Fremdenfeindlichkeit anzutreffen. Jedoch sind die Probleme nicht allen Studierenden bekannt“, sagt Franziska Schillert, Kulturreferentin des AStA. Und gerade deshalb sei die Aufklärungs- und Informationsarbeit so wichtig, ergänzt die Co-Referentin Katrin Geller. „Wir wollen den Studierenden mit einem bunten Potpourri aus Politik, Kultur und Bildung zeigen, wie Vorurteile abgebaut und vor allem Toleranz entwickelt werden können.“
Krönender Abschluss des Festivals soll das Hochschulsommerfest unter dem Motto „Make Culture, Not Violence!“ am 30. Juni werden. Sechs Livebands stehen in den Startlöchern, um die Studenten ab 16 Uhr am Campus Neues Palais zu begeistern. Ihr Repertoire reicht von russischer Folklore, über deutschen Rock bis hin zu Cover-Songs. Unter anderem ist die Potsdamer Studentengruppe „Innocent Civilians“ dabei. Und auch die deutsch-türkische Band „Alev“ aus München hat sich angesagt. Zwischen den Auftritten ist ein abwechslungsreiches Kulturprogramm geplant. Der Eintritt ist überall kostenlos. Benjamin Kleemann
Weitere Informationen unter: www.asta.uni-potsdam.de
Benjamin Kleemann
- showPaywall:
- false
- isSubscriber:
- false
- isPaid: